Meteoriten :
Magnetische Botschaft aus dem Sonnensystem

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Magnetische Festplatte aus dem Himmel: Der Pallasite Meteorit enthält noch Informationen aus dem frühen Solarsystem.
Bislang verborgene magnetische Signaturen in Meteoriten zeugen von Magnetfeldern in der frühen Phase des Sonnensystems.
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Magnetische Spuren aus der Frühphase des Sonnensystems haben sich offenbar in eisenhaltigen Meteoriten erhalten. Eine europäische Forschergruppe  hat in auf der Erde gefundenen Bruchstücken von Asteroiden  winzige Partikeln identifiziert, die offenkundig vor mehr als vier Milliarden Jahren magnetisch ausgerichtet wurden und diese Orientierung bis heute bewahrt haben.

Bislang war unklar, ob sich in Meteoriten magnetische Informationen von frühen Magnetfeldern in Asteroiden überhaupt erhalten konnten. Zwar fand man in einer Reihe  kosmischer Gesteinsbrocken bereits große magnetische Domänen. Deren Orientierung ist in der Vergangenheit aber immer wieder verändert worden. Es ist deshalb höchst unwahrscheinlich, dass diese mobilen Bereiche noch Informationen über die frühen Magnetfelder des Sonnensystems bewahrt haben. 

Hartnäckigkeit wird belohnt

Doch Richard Harrison von der University of Cambridge und seine Kollegen wurden fündig, als sie  am Helmholtz-Zentrum Berlin an der dortigen Synchrotronanlage Bessy II einige eisenhaltige Meteoriten mit zirkular polarisiertem Synchrotronlicht bestrahlten. Sie registrierten in ihren Proben schwache magnetische Signale, die sie Regionen zuordnen konnten, die aus Tausenden winziger Partikeln aus einer speziellen Eisen-Nickel-Verbindung  bestehen.

Die Magnetisierung dieser  50 bis 100 Nanometer großen Partikeln ändert sich  selbst über extrem lange Zeiträume nicht. Nach heutiger Vorstellung heizten sich die im frühen Sonnensystem  entstandenen Himmelskörper  durch radioaktive Zerfälle auf. In ihrem Inneren entstanden durch die Konvektion von metallischen Schmelzen magnetische Felder, wie es noch heute auf der Erde der Fall ist. Im Laufe der Zeit kühlten sich die Schmelzen vor allem in kleinen Himmelskörpern wie Asteroiden ab und verfestigten sich, so dass dort die Konvektion und damit das  Magnetfeld zum Erliegen kamen.  Die Orientierung der Feldlinien wurde dabei in den  Tetratenat-Partikeln eingefroren. 

Die von Richardson und seinen Kollegen gewonnenen Ergebnisse  können eine Reihe offener Fragen etwa zur Lebensdauer und zur Stabilität von magnetischen Feldern in den Himmelskörpern des Sonnensystems beantworten. Sie könnten auch einen Ausblick auf das Schicksal des Erdmagnetfelds  geben,  wenn die Konvektion im Inneren der Erde in ferner Zukunft plötzlich  zum Stillstand kommt.

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