
Angriff auf das Musikland
Die GEMA-Reform könnte die Existenz von Komponisten ernster Musik in Deutschland gefährden. Eine Abschaffung der Unterscheidung von U- und E-Musik steht zur Debatte.
Als 1945 die Amerikaner in Goebbels' Heimatstadt einmarschierten, hing auch an seinem Geburtshaus ein weißes Tuch. Und in seinem Gästehaus fand bald ein jüdischer Gottesdienst statt.
Die GEMA-Reform könnte die Existenz von Komponisten ernster Musik in Deutschland gefährden. Eine Abschaffung der Unterscheidung von U- und E-Musik steht zur Debatte.
Der Rechtsstaat hat die nötigen Mittel, um sich zu wehren. Er setzt aber zunächst auf die freie Auseinandersetzung.
Wie gefährlich ist die FPÖ in der Regierung? In Österreich lässt sich künftig studieren, was geschieht, wenn Rechtsextremen auch in Berlin eines Tages die Regierungsverantwortung überlassen wird – sie werden nicht milder und nicht schwächer.
„Nicht ganz dumm. Weiß sehr viel von uns“, notierte Joseph Goebbels über den linksliberalen Reichstagsabgeordneten und Publizisten Theodor Heuss. Trotzdem sollte der spätere Bundespräsident im März 1933 dem Ermächtigungsgesetz zustimmen.
In „Ici sont les Dragons“ beleuchtet Ariane Mnouchkine Putins Versuche, die Ukraine zu annektieren, mittels einer gut hundert Jahre umspannenden Geschichtslektion. Und erschöpft sich dabei in Tableaus, die kaum poetische Kraft entfalten.
Marlene Dietrich war ein internationaler Star, als sie im Zweiten Weltkrieg hinter der Front für abgekämpfte alliierte Soldaten sang. Bisher unveröffentlichte Dokumente zeigen, wo ihre Erlebnisse besonders intensiv waren.
Der heiße Kaba ist vielen aus Kindertagen noch in bester Erinnerung. Doch dann wurde es ruhig um die Marke. Nach vielen mageren Jahren könnte es nun einen neuen Aufschwung geben.
In Thüringen und Sachsen wird am Sonntag ein neuer Landtag gewählt. Die Ampel zieht Konsequenzen aus Solingen. Und im deutschen Fußball schließt das Transferfenster. Der F.A.Z. Newsletter
Namen werden hier getragen wie Masken: Nora Bossongs neuer Roman „Reichskanzlerplatz“ erzählt von noch viel mehr als Magda Goebbels.
Robert Stadlober spielt in „Führer und Verführer“ Joseph Goebbels. Im Interview spricht er darüber, wovor er Angst hat und was Hitlers Propagandaminister mit Tiktok gemacht hätte.
Blankoscheck für ein Volk von Opfern: Joachim A. Langs „Führer und Verführer“ entlarvt die Mechanismen der NS-Propaganda von Joseph Goebbels und kommt damit zur richtigen Zeit – übersieht dabei jedoch etwas Zentrales.
Am Bogensee, rund 40 Kilometer nördlich von Berlin, verrottet ein Denkmalensemble von herausragendem Zeugniswert, das an beide deutschen Diktaturen erinnert. Der drohende Abriss wäre ein geschichtspolitischer Skandal.
Ästhetisch verpackt verbreiten Rechtsextreme ihre Ideologien auf Tiktok. Die Bildungsstätte Anne Frank berichtet über das Ausmaß.
Berlins Finanzsenator will das frühere Landhaus von Goebbels am Bogensee in Brandenburg verschenken – und stößt auf Empörung.
Das Land Berlin will die Nutzung des Areals um die ehemalige Villa von Joseph Goebbels ermöglichen. Landkreis und Gemeinde hatten plädiert, das Gebäude sei architektonisch zu wertvoll für den Abriss.
Wegen seiner Homosexualität kam er in die Psychiatrie, wo er zwangssterilisiert wurde: Albert Ostermaiers Kammerspiel „Stahltier“ im Renaissance-Theater Berlin über den Mann im Schatten von Leni Riefenstahl.
Mit nationalsozialistischen Publikationen haben sie viel Geld gemacht. Nun müssen sich drei Angeklagte vor dem Oberlandesgericht Dresden verantworten. Der erste hat schon ausgesagt.
Joseph Süß Oppenheimer, genannt „Jud Süß“, wurde 1783 nach einem Schauprozess getötet. Die Gerichtsreporterin Raquel Erdtmann hat den Justizmord nun detailreich ausgeleuchtet.
Seine Dissertation über die „Sittlichkeitsprozesse“ gegen Geistliche unter Hitler bleibt im Licht jüngster Skandale ergiebig: Der Historiker Hans Günter Hockerts, liberaler Meisterschüler von Konrad Repgen, wird achtzig Jahre alt.
Er porträtierte von Mary Wigman bis Ernst Barlach fast alle Größen der Weimarer Republik: Das Bernrieder Buchheim Museum der Phantasie zeigt Werke des im NS wankelmütigen und heute nahezu vergessenen Malers Leo von König
1949 war Frankfurt noch immer eine Trümmerlandschaft. Immerhin das Goethehaus wurde zügig wieder aufgebaut. Doch dann erfuhr die Stadt eine grandiose Niederlage.
„The Boys in the Boat“ war ein Bestseller. Jetzt verfilmt es sogar Clooney: Wieso das olympische Achterrennen von 1936 zu einer Wiege der Liveübertragung im Sport wurde.
Kurz vor dem Novemberpogrom verboten die Nazis alle jüdischen Presseorgane. An ihre Stelle trat auf Anweisung von Propagandaminister Joseph Goebbels das „Jüdische Nachrichtenblatt“.
Der „Führer“ höchstselbst gab die Anweisung zu den Ausschreitungen, denen vor 85 Jahren Tausende Juden zum Opfer fielen. Von spontanem „Volkszorn“ kann keine Rede sein.
Jede Gruppe und jedes Milieu darf sich von diesen Worten angesprochen fühlen: Robert Habecks Videobotschaft setzt neue Maßstäbe für die öffentliche Rede.
In Deutschlands größtem Filmstudio wird seit zehn Monaten nicht mehr gedreht, es herrscht beklemmender Stillstand: Wer hat das Studio Babelsberg ruiniert?
Ein Werk ohne Worte, ein Comic als Kinderbuch, Queerness und Biografien von „Menschen, die mich verunsichern“: Auf der Buchmesse ist der Jugendliteraturpreis 2023 verliehen worden.
Eine Truppe Weißclowns treibt es in Chicago kunterbunt: Nuran David Calis inszeniert Brechts „Arturo Ui“ am Schauspiel Leipzig.
Donald Trump scheitert mit dem Versuch, CNN auf 475 Millionen Dollar Schadenersatz zu verklagen. Er hatte behauptet, der Sender habe ihn durch die Bezeichnung „große Lüge“ mit dem NS-Regime in Verbindung gebracht. Der Ausdruck sei auf Goebbels gemünzt.
In seinem Gesicht findet sich keine Spur von innerem Konflikt oder von Selbstdisziplin: Dorothy Thompsons Buch über ihre Begegnung mit Hitler 1931 liegt erstmals vollständig auf Deutsch vor.
In Berlin geht alles schief? Gut so, sagt der britische Bestsellerautor Sinclair McKay. Auch den viel kritisierten Flughafen findet er toll. Und besser als London funktioniere die Stadt allemal. Ein Interview.
Die Tennismeisterin Nelly Neppach, eine Jüdin, nahm sich im Mai 1933 das Leben. Der DTB nannte es ein „schnelles Ende“. Nun ist ein zeitgenössischer Nachruf aufgetaucht – er ist sensationell.
Einschwörung auf den totalen Krieg: Peter Longerich kommentiert Goebbels’ Rede im Berliner Sportpalast aus dem Jahr 1943 und beleuchtet die Vor- und Nachgeschichte der Veranstaltung.
Das Buch der Bücher neben Briefen von historischem Wert: Vorschau auf die Frühjahrsauktion rarer Drucke, Manuskripte, Autographen und Grafik bei Hartung & Hartung in München.
In einem kleinen Dorf in Brandenburg will ein Karatelehrer neue Bürger für sein „Königreich“ gewinnen. Die Nachbarn möchten das verhindern. Aber das ist gar nicht so einfach.
Vielleicht versteht man das Leid der anderen am besten, indem man sich selbst beunruhigt. Etwa mit dem Gedanken, dass nicht der Krieg, sondern der Frieden im Rückblick die Besonderheit unseres Zeitalters ausmacht.