
„Großer Kant, zu dir rufe ich um Hilf“
1791 bittet eine junge Baronesse Immanuel Kant um Rat in einer sterbensunglücklichen Liebesangelegenheit. Daraus entspinnt sich ein Briefwechsel, hinter dem sich ein großes Frauenschicksal verbirgt.
Kunst, Architektur, Küche und die Verstörung ländlich-sittlichen Empfindens: Was ist vom Erbe der Habsburger geblieben, was wird von der Kulturhauptstadt Bad Ischl Salzkammergut bleiben? Vorläufige Bilanzen.
1791 bittet eine junge Baronesse Immanuel Kant um Rat in einer sterbensunglücklichen Liebesangelegenheit. Daraus entspinnt sich ein Briefwechsel, hinter dem sich ein großes Frauenschicksal verbirgt.
Wer genauer hinhört, kann in den Walzern im „Rosenkavalier“ schon wahrnehmen, wie sich ein Bruch andeutet. Maurice Ravel vollzieht ihn mit „La Valse“ im Ersten Weltkrieg.
Dürfen es noch ein paar ungefragte Ratschläge sein? Mechtilde Lichnowskys Texte zum Typus des Fachmanns erscheinen in einer neuen Ausgabe.
Wer hat Angst vor tiefstem Judithblutrot? Das Arp-Museum Bahnhof Rolandseck in Remagen feiert Werke europäischer Malerinnen, die von der Kunstgeschichtsschreibung lange ignoriert wurden.
Erstaufführung nach 252 Jahren: Die Oper Frankfurt zeigt Mozarts Jugendwerk „Ascanio in Alba“ als glanzvolles musikalisches Fest.
Anekdoten, Tickets und Zettel über Zettel: Die „Zeitschrift für Ideengeschichte“ vergleicht Niklas Luhmann mit Loriot und zerteilt das Werk des Soziologen unsauber.
Für Hundeporträts, die angeblich Marie-Antoinettes tierischen Begleiter Pompon zeigen, greifen Sammler tief in die Tasche: zuletzt bei Sotheby’s in New York.
Die Serie „Marie Antoinette“ erzählt die Geschichte der letzten französischen Königin. Es geht um Intrigen, Macht und einen fehlenden Erben.
Die Westfälische Wilhelms-Universität Münster diskutiert darüber ein, ob sie ihren Namen ändern soll. Als Verherrlichung des Namensgebers wäre die für Deutschland typische Bezeichnung missverstanden.
Mit der Serie „Die Kaiserin“ wirft Netflix eine Kostümschmonzette mit Emanzipationsaufguss und MeToo-Beigabe auf den Markt. Wer denkt sich so etwas aus?
Wiens einstiger Bürgermeister Karl Lueger war ein geistiger Wegbereiter Hitlers. Er war aber auch ein tüchtiger Modernisierer. Nun muss die Stadt Wien sich entscheiden: Soll sein Denkmal entfernt oder eingeordnet werden?
Vom unaufhaltsamen Untergang: Einst Höhepunkt der Grand Tour, zeugen von den großartigen Zeiten Neapels heute vor allem Ruinen.
Diskuswerfer Kristjan Čeh trainiert für Olympia. Die Spannweite seiner Arme beträgt 2,16 Meter. Er ist der Größte in der Weltklasse und kann die Scheibe stärker beschleunigen.
Österreich hat auf dem EM-Fußballfeld ein Farbproblem, weshalb die Nationalmannschaft unentwegt in neuen Trikots aufläuft. Aber was hat das bloß mit Sebastian Kurz, Gustav Klimt und Maria Theresia zu tun?
Mag die Corona-Pandemie die einzelnen Künstler auch hart treffen, das Geschäft mit der digital und visuell verbreiteten Klassik boomt nach wie vor. Die Musikfilm-Messe Avant Première strotzt vor Aufbruchsgeist und Optimismus.
Die legendäre Bauwut der Grafen von Schönborn zeitigte für die Ortschaft im Dreieichforst die schönsten Folgen. Mittelbar verdankt sich ihm auch der Erhalt des vormaligen Klosters Patershausen.
Seine Frau brachte Glanz nach Preußen: Zum 400. Geburtstag des „Großen Kurfürsten“ Friedrich Wilhelm von Brandenburg zeigt das Schloss Oranienburg dessen historisches Erbe.
Barockes Sittengemälde, Geschichtsstunde und feministische Leidenschaft mit großem Gewebefaltenwurf: Auf Arte läuft „Maria Theresia“ zu Höchstform auf.
Ein ehrgeiziger Abt, skeptische Mönche, Uhrenpater, tüchtige Astronome und der schönste Rokokosaal im Breisgau. Mit einem Professor durch das Kloster St. Peter.
Gutmenschen, Kleriker und Geldscheffler verstricken sich in Stefan von der Lahrs Krimi „Hochamt in Neapel“ in aktuelle, aber auch historische Intrigen – wie bei Dan Brown, nur viel intelligenter.
Cleopatra, Maria Theresia und Clara Schumann – sie alle sollen „moderne“ Frauen gewesen sein. Was heute als modern gedeutet wird, ist allerdings häufig auf schiere Notwendigkeit zurück zu führen.
Der französische Skiort Courchevel ist die Feinschmeckerhauptstadt der Alpen. Ein Dutzend Michelin-Sterne sind zwölf gute Gründe, den Schnee links liegenzulassen – wenn da nicht die Sache mit der Sehnsucht wäre.
Die Frühneuzeithistorikerin Barbara Stollberg-Rilinger ist die neue Rektorin des Wissenschaftskollegs. Im Interview spricht sie über Fluchtorte des Denkens und die Politisierung der Geschichtswissenschaft.
Hundert Kirchen, hundert Brunnen und eine überbordende barocke Architektur: Olmütz, einst Königssitz, militärische Festung und Hochburg des Katholizismus, will das Prag Mährens werden. Und die Chancen stehen gut.
An der Diplomatischen Akademie in Wien studieren angehende Botschafter – auch aus Deutschland. Neuerdings spielt die digitale Diplomatie eine wachsende Rolle.
Nordatlantikpakte des achtzehnten Jahrhunderts: Eine Tagung in München untersucht die Globalgeschichte des Siebenjährigen Krieges.
Theresa Breuer ist erst dreiunddreißig und gehört schon zu den Großen ihres Metiers. Denn sie sucht so kompromisslos wie kaum jemand sonst die reine Seele des Rheingauer Rieslings.
Was lesen Politiker – und warum? Der Finanzminister empfiehlt eine Biographie über Maria Theresia: Wie öffentlich diskutiert ihre Körperlichkeit und Fruchtbarkeit waren, gehört zu den vielen lesenswerten Details.
Wären doch die Preußen nur zu ihr bekehrt worden! Kaiserin Maria Theresia war als Mutter der Nation die Keimzelle des österreichischen Selbstverständnisses. Heute wäre sie 300 Jahre alt geworden.
Der Roman „Sie kam aus Mariupol“ gewann den Belletristikpreis der Leipziger Buchmesse. Daneben wurden auch die Preise für Sachbuch und Übersetzung verliehen.
Die Historikerin Brigitte Hamann erzählte die Geschichte der Macht nach allen Regeln der Kunst. Ihr Buch „Hitlers Wien“ und ihre „Sisi“-Biografie erreichten ein Weltpublikum. Jetzt ist sie mit 76 Jahren gestorben.
Auch die Repräsentanten der Republik schmücken sich gerne mit dem berühmtesten Backenbart der österreichischen Geschichte. Franz Joseph I. ist auch hundert Jahre nach seinem Tod in Wien präsent wie eh und je.
Trotz aller Demütigungen hielt Hermann Strauß als Häftling in Theresienstadt bis zu seinem Lebensende 1944 medizinische Vorträge, die den Leidensgenossen im Lager ein wenig Hilfe und Lebensfreude vermitteln sollten.
Habsburg und Preußen haben die deutsche Geschichte über weite Strecken geprägt. Das „Dritte Reich“, so könnte man formulieren, war eine unglückliche Fusion von perversen Elementen beider Traditionen.
Das Deutsche Historische Museum in Berlin steckt in einer Krise. Der neue Direktor des Hauses hat die großen Erwartungen, die seine plötzliche Berufung vor zwei Jahren begleitet haben, enttäuscht.
Triest, die Schleuse zwischen Nord und Süd, ist so provinziell wie kosmopolitisch. Die Stadt lebt von Ideen ihrer Besucher und Zuwanderer.