Luhmann in der Ideengeschichte :
Die Reste in Geschenkpapier

Lesezeit: 6 Min.
Eine solche Aktenlage könnte noch die gesamte Ideengeschichte unter sich begraben: Niklas Luhmann 1994 in seinem Arbeitszimmer.
Anekdoten, Tickets und Zettel über Zettel: Die „Zeitschrift für Ideengeschichte“ vergleicht Niklas Luhmann mit Loriot und zerteilt das Werk des Soziologen unsauber.
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Geschichte, heißt es bei Schelling, kann man von etwas schreiben, das einen Anfang, eine Mitte und ein Ende hat. Damit ist schon das Problem einer Geschichtsschreibung angedeutet, die sich mit Gegenwärtigem befasst. Je stärker ein historisches Objekt in unsere Zeit hineinreicht, desto weniger ist es im strengen Sinne historisch. So ist weder die Geschichte des Automobils abgeschlossen noch die der CDU oder der Stammzellforschung. „Ich dachte, es kommt nichts mehr“, begründet der kleine Hanno Buddenbrook, dass er in der Chronik seiner Familie einen Schlussstrich zog. Wenn also noch etwas kommt, kann die Chronik nicht geschlossen, die Geschichte nur als vorläufige geschrieben werden.

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