
Homerischer Hymnus: „An Selene“
Kein Wunder, dass Zeus sich mal wieder verliebt hat: Ein homerischer Hymnus über eine freundliche Göttin im funkelnden Licht des Vollmonds.
Die unsouveräne Reaktion des Bundespräsidenten auf die kritische Rede von Marko Martin zeigt, dass Selbstgerechtigkeit ihn daran hindert, aus Fehlern wirklich zu lernen.
Kein Wunder, dass Zeus sich mal wieder verliebt hat: Ein homerischer Hymnus über eine freundliche Göttin im funkelnden Licht des Vollmonds.
Kindlicher Übermut, Last des Daseins, Angst vor dem Alter: In diesem Gedicht zieht ein Naturlyriker mit erweiterten Flügeln, wie er sich selbst nannte, poetische Bilanz.
Das war doch noch was: Zu seinem achtzigsten Geburtstag erinnert sich der Schriftsteller und frühere Verleger Michael Krüger an sein Leben im Dienst der Dichtung.
Willkommen im Land der Befangenheit: Adam Soboczynski erzählt von seinem Leben und trauert der Zeit zwischen den Achtzigern und heute hinterher.
Wenn Schlager und Popsongs vom Lesen und Schreiben und von Büchern handeln, dann entsteht Erstaunliches. Bisweilen auch Verstörendes. Und ganz selten selbst Literarisches.
Wenn Schriftsteller in Schulen aus ihren Büchern vorlesen, können sie Erstaunliches erleben. Hier berichtet einer davon, der es oft getan und daraus einiges an Optimismus gezogen hat. Ein Gastbeitrag.
Hier wird mit hoher Meisterschaft der Kosmos der Liebe erschaffen, vermessen, beschworen, besungen. Was haben die Liebe und die Poesie gemeinsam? Beide setzen unbekümmert auf Unendlichkeit.
Auf der Suche nach Erlösung in Rom und Indien: Peter Rühmkorfs Katzenmärchen „Auf Wiedersehen in Kenilworth“ ist neu illustriert erschienen.
Jede Lesung eine Kundgebung, jede Kundgebung eine Lesung: Heute vor hundert Jahren wurde Erich Fried geboren. Eine ganze Generation zitierte seine Liebesgedichte.
Am Celan-Abend beim Festival „Enjoy Jazz“ verweigerte sich das Ensemble Modern jeglicher Melodie und jeglichem Rhythmus. Eine Provokation ganz im Sinne des Werkes?
Er breitet sich aus wie ein Vernichtungsfeldzug, der noch im entlegensten Winkel der Republik dieselben Bewusstseinsmuster errichtet: Der deutsche Humor ist in einem schrecklichen Zustand. Ein Gastbeitrag.
„Von mir – zu euch – für uns“, von Peter Rühmkorf, gelesen von Thomas Huber.
Mitte der Siebziger war Peter Rühmkorf von Zweifeln geplagt. Zehn Jahre lang konnte er keine Gedichte schreiben, bis er sich in der Begegnung mit einem mittelalterlichem Lyriker wiederfindet.
Zwillingsfeinde: Volker Weidermann zeichnet das Verhältnis zwischen Günter Grass und Marcel Reich-Ranicki nach und beschränkt sich dabei aufs Loben und Paraphrasieren. Welche wesentlichen Fragen hat er verpasst?
Arbeit am narbengesichtigen Sudelbrett der Poesie: Hamburg zeigt die erste große Ausstellung zu Leben und Werk des Dichters Peter Rühmkorf im Altonaer Museum. Das wurde auch Zeit.
In „High Maintenance“ führt ein Cannabis-Dealer durch einen zauberhaften Porträtreigen. Darin treten die üblichen und unübliche Stadtneurotiker New Yorks auf.
Bekritzelt, vergessen, gestohlen – oder doch gelesen? Bücher erfüllen gleich mehrere Zwecke. Das Literaturmuseum der Moderne in Marbach erzählt eine fesselnde Geschichte der benutzten Bücher.
Die wichtigste Gewissheit für Günter Grass war: Nie wieder auf der falschen Seite zu stehen. So wurde ihm als engagiertem Intellektuellen das Misstrauen zur Lebensform.
Offen, streitbar, produktiv: Über mehr als drei Jahrzehnte erstreckt sich der Briefwechsel von Marcel Reich-Ranicki und Peter Rühmkorf. Doch mitunter kam es zum Zwist zwischen Dichter und Kritiker. Ein Vorabdruck.
Ulrich Herberts Darstellung der Geschichte nach 1945, in der die Bundesrepublik das erlangte, was das Kaiserreich einst vergeblich erstrebt hatte: einen „Platz an der Sonne“, hinterlässt einen vorsichtig-affirmativen Eindruck.
Am bombensicheren Plätzchen lagert noch viel Pulver: Das Deutsche Literaturarchiv Marbach präsentiert Stücke aus Peter Rühmkorfs Nachlass. Sie bestätigen das Bild vom großen Sprachkünstler und scharfzüngigen Kritiker.
Ein Literaturhotel mit Seeblick in Berlin für die besten Autoren aus aller Welt - was für eine herrliche Idee! Dem Literarischen Colloquium Berlin alles Gute zum fünfzigsten Geburtstag.
Peter Rühmkorfs Buch vereint Kollegenschelte und Kollegenpreis in alphabetischer Reihenfolge von Adorno bis Zuckmayer. Scharfzüngig, polemisch und temperamentvoll.
Bei ihr sind die Europäer aus weicher Bronze, die Menschen ihrer „Storyboards“ schneidet sie aus Stahl - die Geburtstagsausstellung der Bildhauerin E. R. Nele in der Galerie Heike Strelow.
In den siebziger und achtziger Jahren war die Literatur, waren die Schriftsteller in hohem Maße politisch engagiert. Dann wurde das Engagement wohlfeil und starb ab. Nun bietet unsere Gegenwart Gründe zuhauf, um das Politische poetisch wiederzugewinnen.
Der "Hölderlin-Mythos", genährt von Selbstsakralisierung des Dichters ("Heilige Gefäße sind die Dichter") und aufgeblüht im Umkreis Stefan Georges, scheint unzerstörbar. Auf das Schmarotzertum der nationalsozialistischen Vaterlandspropaganda antwortete die Nachkriegszeit mit umso innigerer Hölderlin-Verehrung.
Wer Wolken, Luft und Winden in seinen Gedichten so viel Raum gibt und so viel Aufmerksamkeit schenkt wie Nico Bleutge, der sieht sich schnell als Naturlyriker identifiziert - eine Zuordnung, der, allen Bemühungen um eine Erneuerung der Naturlyrik zum Trotz, nicht erst heutzutage der Geruch von Biederkeit und Harmlosigkeit anhaftet, so dass sie zur Diffamierung geraten kann.
Das Verhältnis von Marcel Reich-Ranicki zu dem Dichter Peter Rühmkorf, den er sehr schätzte, war nicht immer einfach. Rühmkorf war ein ebenso empfindlicher wie origineller Dichter. Marcel Reich-Ranicki erzählt den Beginn eines Zerwürfnisses.
Peter Rühmkorf war zu lebendig, um zu sterben, meint der Schriftsteller Durs Grünbein. Seine Munterkeit in Form sprunghaftester Verslust, sein politisches Querfeldeinlaufen, sein Übermut und sein Zartsinn lassen den Gedanken an seine dauerhafte Abwesenheit nicht zu. Er ist nur eben mal tot.
Peter Rühmkorf schrieb große und manchmal sogar priesterliche Verse. Doch man musste sich nicht vor ihm fürchten. Er war keine literarische Vaterfigur, er war eine Art großer Bruder, meint der Schriftsteller Hans-Ulrich Treichel.
Peter Rühmkorf verstand es, mit der Schwere zu spielen, mutig und zart zugleich. Er brauchte keine großen Themen, um große Gedichte zu schreiben. „Graziös in Lebensgefahr“ bewegte er sich auf dem Drahtseil des Dichtens, meint die Schriftstellerin Ulla Hahn.
Von allen Schmerzensmännern der Poesie war er der luftigste. Virtuos wie kein anderer hat Peter Rühmkorf die Schwermut zum Tanzen gebracht. Seitdem Robert Gernhardt das Zeitliche gesegnet hat, konnte kein Vers- und Reimkünstler ihm mehr das Wasser reichen.
Peter Rühmkorf hat seine Gefühle immer mit spitzen Fingern angefasst und mit noch spitzeren Wörtern ausgedrückt. Einfach, weil er zu große Gefühle hatte. Zu groß für diese Welt.
Peter Rühmkorf war ein Virtuose der Form, des poetischen Bildes und des Gedankens, ein kongenialer Traditionsverwerter und Erinnerer, ein selbstironischer Ich-Umkreiser und politischer Sänger, der stets um den vermeintlich letzten Rest Utopie gerungen hat.
Er war ein feinsinniger Ästhet, ein raffinierter Schöngeist, ein exquisiter Ironiker. Nur war er zugleich ein plebejischer Poet, ein handfester Spaßmacher, ein Verwalter des literarischen Untergrunds, ein Dichter der Gasse und der Masse. Marcel Reich-Ranicki über Peter Rühmkorf.
Unter den engagierten Dichtern seiner Generation war er der Spielerischste, unter den Sprachspielern der Engagierteste. Am Sonntag ist Peter Rühmkorf, der bedeutendste deutschsprachige Lyriker der Gegenwart, mit achtundsiebzig Jahren nach langer Krankheit gestorben.