Rätselhafte Luftphänomene :
Doch keine Ufos?

Von Christiane Heil, Los Angeles
Lesezeit: 2 Min.
Ein Screenshot eines Navy-Videos zeigt unbekanntes Flugobjekt, das Marine-Piloten während eines Flugs sichteten.
Nachdem Geheimdienste angekündigt hatten, einen Bericht über unidentifizierbare Flugobjekte vorzulegen, war die Freude unter Ufologen groß. Ranghohe Beamte dämpften nun allerdings womöglich ihre Erwartungen.
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Die amerikanischen Ufologen haben sich wohl zu früh gefreut. Nach der Ankündigung der Geheimdienste, dem Kongress in den kommenden Wochen einen Bericht über unidentifizierbare Luftphänomene vorzulegen, dämpften ranghohe Beamte jetzt die Erwartungen. Wie sie der New York Times sagten, könne zwar ausgeschlossen werden, dass es sich bei den Sichtungen in den vergangenen Jahren um Flugobjekte der Regierung in Washington oder des amerikanischen Militärs handele. Es sei aber nicht auszuschließen, dass die Beobachtungen vor der kalifornischen Küste auf Experimente mit Hyperschall-Technologie durch China oder Russland zurückgingen. Zudem soll der angekündigte Bericht auch nicht, wie von vielen Ufologen erwartet, bislang geheim gehaltene Informationen über Außerirdische enthalten.

Wie in den vergangenen Monaten bekannt wurde, hatten amerikanische Kampfpiloten und Besatzungen von Flugzeugträgern vor San Diego immer wieder „unidentified aerial phenomena“ beobachtet. So erinnerte sich die frühere Pilotin Alex Dietrich in einem Interview mit dem Sender CNN an ein Flugobjekt in Form eines Tic Tac, das sie und drei weitere Soldaten der Navy 2004 bei einem Übungsflug aufgespürt hatten. Das Verteidigungsministerium gab zudem Fotos und Videos von Ufos frei.

Insgesamt sollen die Geheimdienste mehr als 120 Sichtungen in den vergangenen fast 20 Jahren ausgewertet haben. Bei einigen der Flugobjekte fiel die hohe Geschwindigkeit auf, mit der sie sich bewegten. Die erwartete Studie soll aber keine Erkenntnisse zur Beschleunigung, den beobachteten raschen Kurswechseln oder der Fähigkeit der Flugobjekte, in den Ozean zu tauchen, enthalten.

Der frühere Präsident Donald Trump hatte den Bericht über Ufos im Frühjahr 2020 als Teil des Hilfspakets Coronavirus Aid, Relief and Economic Security Act auf den Weg gebracht. Die Studie soll dem Kongress spätestens am 25. Juni vorgelegt werden.

Mit Rücksicht auf die Sicherheit der Vereinigten Staaten mahnte auch der frühere Leiter des inzwischen eingestellten Programms zur Identifizierung von Bedrohungen in Luft- und Raumfahrt, Luis Elizondo, immer wieder zu Offenheit bei der Untersuchung der viel belächelten Flugobjekte. „Wir führen keine dümmliche Debatte, sondern eine Diskussion über jemanden von einem unbekannten Ort, der sich in unserem Luftraum einer äußerst fortschrittlichen Technologie bedient“, mahnte der ehemalige Mitarbeiter des Pentagons. „Und wir können bislang nichts dagegen tun.“

Korrektur: In einer früheren Version des Textes hieß es wegen eines Übersetzungsfehlers, es sei nicht auszuschließen, dass die Beobachtungen vor der kalifornischen Küste auf Experimente im Hyperraum zurückgingen. Gemeint war aber, dass die Beobachtungen auf Experimente mit Hyperschall-Technologie zurückgehen könnten. Den Fehler haben wir korrigiert.

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