Der Flughafen Berlin-Brandenburg hat eine Klage auf Schadenersatz in Höhe von rund 33.000 Euro gegen sechs Mitglieder der Letzten Generation beim Landgericht Cottbus eingereicht. Das bestätigte eine Sprecherin des Flughafens der F.A.Z. Die Klage bezieht sich auf eine Blockade am 24. November 2022. Damals drangen die Aktivisten in den Sicherheitsbereich des Flughafens ein. Der Flugbetrieb musste für neunzig Minuten unterbrochen werden. Betroffen waren mehrere Tausend Passagiere von insgesamt vierzig Flügen, die ausfielen oder umgeleitet wurden.

Die Schadenersatzforderung umfasst die Kosten, die dem Flughafen zur Wiederherstellung des Flugbetriebes entstanden sind, aber auch nicht gezahlte Entgelte für ausgefallene Starts und Landungen. Den Aktivisten wird auch die Reparatur des Flughafenzauns und der Feuerwehreinsatz berechnet.

Vergleichsweise geringer Schaden

Das Abfassen der Schadenersatzklage hat über anderthalb Jahre gedauert. Der Flughafen Berlin-Brandenburg begründete das auch mit der Beobachtung des Strafverfahrens. Die Staatsanwaltschaft Neuruppin hatte erst im Mai dieses Jahres Anklage gegen zwei der Flughafenblockierer erhoben. Die Staatsanwälte werfen den beiden Blockierern vor, gemeinsam mit drei anderen Mitgliedern der Letzten Generation eine kriminelle Vereinigung gebildet zu haben. Dabei spielen auch Angriffe gegen die Raffinerieanlagen in Schwedt und das Barberini-Museum in Potsdam eine Rolle.

Im Vergleich zu anderen Aktionen an Flughäfen ist die Schadenssumme eher gering: Der Flughafen Hamburg hatte für eine Blockade im Juli 2023 einen Schaden von 150.000 Euro beziffert. Sie dauerte zwar doppelt so lang wie in Berlin, die Summe ist aber mehr als vier Mal so hoch. Für die Schadenshöhe bei Flughafenblockaden ist nicht nur die Zahl der ausgefallenen Flüge, sondern auch die Zahl der betroffenen Passagiere relevant. Manche Flughafenentgelte werden pro Passagier berechnet.

Die Letzte Generation war am Donnerstag zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.