Kryptofalle des FBI :
„Die Kühnheit dieser Operation hat mich umgehauen“

Lesezeit: 9 Min.
Die Falle schnappt zu: Australische Polizisten nehmen einen mutmaßlichen Verbrecher fest, dem sie dank der FBI-App auf die Schliche gekommen waren.
Das FBI betrieb fast drei Jahre lang einen Kryptodienst – und lockte so Hunderte Kriminelle in die Falle. Buchautor Joseph Cox spricht über eine grenzenlose Operation, ahnungslose Zwischenhändler und einen Mord, der nicht verhindert wurde.
Herr Cox, als Tech-Journalist beschäf­tigen Sie sich schon seit vielen Jahren mit Kryptohandys, also verschlüsselten ­Mo­bil­telefonen. Was finden Sie an diesen Geräten so faszinierend?

Etwa im Jahr 2016 fiel mir auf, dass mo­difizierte Handys im Umlauf waren. Mi­krofon, Kamera und GPS-System fehlten, ­dafür war eine Verschlüsselungssoftware aufgespielt. Und sie schienen vor allem von Rauschgifthändlern genutzt zu werden. Also begann ich mit den Leuten zu sprechen, die diese Geräte anboten. Ich sprach mit einigen Nutzern. Und später dann auch mit Strafverfolgungsbehörden. Dabei stieß ich auf eine ganze Industrie, der niemand wirklich Aufmerksamkeit schenkte. Eine ­Industrie, die im Grunde das techno­logische Rückgrat des organisierten Verbrechens weltweit war.

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