Betroffene berichten : So leben sie heute
Von Eva Schläfer
Lesezeit: 9 Min.
Am Ende ganz allein
Ulla Kranach* konnte nicht Abschied nehmen.
Meine Mutter war im Oktober 2019 in ein Pflegeheim umgezogen, hatte sich einigermaßen eingelebt, als die Corona-Zeit begann. Ab Mitte März 2020 machte das Heim dicht, und ich konnte sie für einige Wochen nicht besuchen. Wir empfanden das beide als Belastung, aber alle waren zu Beginn der Pandemie ja so verunsichert darüber, wie sich eine mögliche Infektion bei einem alten Menschen auswirken könnte – meine Mutter wurde im Laufe des Jahres 2020 86 Jahre alt –, dass wir es akzeptieren konnten. Über den Sommer hinweg trafen wir uns viel an der frischen Luft; allerdings wurde das zusehends schwieriger, da meine Mutter immer mehr abbaute und immobiler wurde. Sie hatte ein schwaches Herz und weitere Erkrankungen. Ärzte nennen das multimorbid
Meine Mutter war im Oktober 2019 in ein Pflegeheim umgezogen, hatte sich einigermaßen eingelebt, als die Corona-Zeit begann. Ab Mitte März 2020 machte das Heim dicht, und ich konnte sie für einige Wochen nicht besuchen. Wir empfanden das beide als Belastung, aber alle waren zu Beginn der Pandemie ja so verunsichert darüber, wie sich eine mögliche Infektion bei einem alten Menschen auswirken könnte – meine Mutter wurde im Laufe des Jahres 2020 86 Jahre alt –, dass wir es akzeptieren konnten. Über den Sommer hinweg trafen wir uns viel an der frischen Luft; allerdings wurde das zusehends schwieriger, da meine Mutter immer mehr abbaute und immobiler wurde. Sie hatte ein schwaches Herz und weitere Erkrankungen. Ärzte nennen das multimorbid
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