Dirigentin C. von Kerssenbrock : Im Studium war sie die einzige Frau

„Die Musik ist mein Leben“, sagt Dirigentin Cornelia von Kerssenbrock. Die Münchnerin mag rockige Barockmusik, ihr Projekt in Namibia und ihr Saxofon.
Rascheln. Stille verbreitet sich in der ehemaligen Reithalle. Nur aus dem Orchestergraben funkelt orangegelbes Licht ins Dunkle. Die Blicke der Musiker und Zuschauer folgen einer Handbewegung, dramatische Streichmusik bahnt sich ihren Weg bis in die letzte Reihe der großen Halle. Verschiedene Instrumente verschmelzen zu einer Einheit und ziehen die rund 250 Gäste des Immlinger Opernfestivals in ihren Bann. Angeleitet werden die Musiker in der Puccini-Oper „Madama Butterfly“ von Cornelia von Kerssenbrock. Die kurzhaarige Frau leitet mit eleganten Bewegungen nicht nur die Musiker im Orchestergraben, sondern auch die Opernsänger auf der Bühne an. An ihrem Handgelenk glitzert stets ein Armband.
Schon in ihrer Kindheit trat die 51-Jährige in Kontakt mit der Musik. Ihr Vater ist Orgelbauer, und sie machte ihr Abitur am musischen Theresia-Gerhardinger-Gymnasium in München. Dort und auch außerhalb war sie in verschiedenen musikalischen Gruppen aktiv. Zudem organisierte und gestaltete die ambitionierte Musikerin gerne Musikveranstaltungen. Die Liebe zur Musik trug die blonde Dirigentin weiter zu einem siebenjährigen Studium der katholischen Kirchenmusik am Mozarteum in Salzburg. Hier lernte sie nicht nur Klavier und Orgel, sondern belegte auch Fächer wie Komposition und Orchesterleitung. Im Anschluss legte Cornelia von Kerssenbrock ihr Staatsexamen im Bereich Orchesterleitung an der Musikhochschule Freiburg im Breisgau ab. „Die Musik ist mein Leben“, erklärt sie, ihr Ziel ist es, andere Menschen mit ihrer Musik zu bewegen.