Im Fall um eine schwangere Elfjährige im nordrhein-westfälischen Siegen ist der Stiefvater des Mädchens unter Missbrauchsverdacht in Untersuchungshaft genommen worden. DNA-Untersuchungen ergaben, dass es sich bei dem Kindsvater zugleich um den 37 Jahre alten Stiefvater der inzwischen Zwölfjährigen handelt, wie die Polizei in Hagen und die Siegener Staatsanwaltschaft am Montag mitteilten. Der Mann werde „aufgrund der derzeitigen Beweislage“ des schweren sexuellen Kindesmissbrauchs verdächtigt.

Ein Haftrichter erließ den Angaben zufolge am Freitag Haftbefehl. Die weiteren Ermittlungen übernahm die Kriminalpolizei in Hagen. Weitere Details nannten die Ermittler zunächst nicht. Bekannt geworden war der Fall im Juni. Bei der Geburt des Kinds soll das Mädchen elf Jahre alt gewesen sein.

Wie die „Siegener Zeitung“ damals berichtet, bestritt das Mädchen, Geschlechtsverkehr mit ihrem Stiefvater gehabt zu haben. Da sie sich ein Baby von dem Mann wünschte, habe sie Sperma aus einem von ihm benutzten Kondom entnommen und sich selbst eingeführt. Die Staatsanwaltschaft hielt diese Darstellung zwar „in höchstem Maße für unwahrscheinlich“, wollte sie aber auch nicht völlig ausschließen. Ermittelt wurde zunächst wegen des Verdachts auf sexuelle Nötigung einer Minderjährigen.