Berliner Verein verboten : Razzia und SEK-Einsatz gegen Hells Angels

Rund 1300 Polizisten durchsuchen seit dem frühen Donnerstagmorgen in vier Bundesländern die Räume einer Ortsgruppe der Berliner Hells Angels. Die Gruppe ist nun verboten.
Eine Berliner Ortsgruppe der Rockerbande Hells Angels ist am Donnerstag von der Innenverwaltung wegen ihrer kriminellen Geschäfte verboten worden. Zugleich ging die Polizei in einer großen Razzia gegen die „Hells Angels MC Club Berlin Central“ und einen Unterstützerverein vor. Insgesamt waren rund 1300 Polizisten im Einsatz. Sie durchsuchten mehr als 40 Wohnungen, Räume und Gefängniszellen, darunter auch das Clubhaus im Berliner Bezirk Reinickendorf, um Beweise sicherzustellen.
Neben Berlin, wo 28 Objekte durchsucht wurden, fanden auch in Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt Durchsuchungen statt, 40 Personen waren betroffen. Ab sofort sei es verboten, Kennzeichen des Vereins und seiner Unterstützervereinigung „MP 81 Club Berlin Central“ zu verbreiten oder öffentlich zu verwenden, teilte die Innenverwaltung des Senats mit.
Jede Tätigkeit in Deutschland sei den Gruppierungen untersagt, das Vereinsvermögen werde eingezogen. Die Gruppierung sei eine Ersatzorganisation des früheren Clubs „Hells Angels MC Berlin City“ und setze deren „verfassungswidrige Bestrebungen fort. Der frühere Club war 2012 verboten worden, das Verbot war 2020 rechtskräftig geworden.
Das Verbot stelle klar, „dass wir nicht wegschauen, wenn eine neu geschaffene Organisation an die Stelle eines bereits 2012 verbotenen Vereins tritt“, sagte Berlines Innensenatorin Iris Spranger (SPD). Kriminelle Rockergruppen sind immer wieder in der organisierten Kriminalität, etwa bei Schutzgelderpressung, Waffen- oder Rauschgifthandel aktiv.
Vor zwei Wochen hatte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) die rockerähnliche Gruppierung „United Tribuns“ mit knapp 100 Mitgliedern verboten.