Jugendkriminalität :
Werden junge Ausländer öfter straffällig?

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Polizisten patroullieren durch den Münchener Hauptbahnhof

Die gewalttätigen Überfälle in U-Bahnen haben zu einer Diskussion über Jugendkriminalität geführt. Dabei taucht die Frage nach der Beteiligung ausländischer Jugendlicher auf. Laut der polizeilichen Kriminalstatistik für 2006 sind sie tatsächlich stärker gefährdet, gewalttätig zu werden als Deutsche.

Nach den Überfällen in der Münchner und der Frankfurter U-Bahn wird in Politik und Gesellschaft vor allem über den Anteil ausländischer Jugendlicher an der Gewaltkriminalität debattiert. In München wurden am Montag die drei mutmaßlichen Täter weiter vernommen. Es war noch unklar, ob zwei weitere Jugendliche an dem Übergriff am Sonntag auf zwei 22 Jahre alte Männer beteiligt waren.

Die Münchner Polizei spricht nach vier derartigen Überfällen in den vergangenen Wochen von einer „ungewöhnlichen Ballung“ solcher Vorkommnisse. Auch in Frankfurt, wo ein Siebzehnjähriger und ein Zwanzigjähriger einen 43 Jahre alten U-Bahn-Fahrer geschlagen und getreten haben sollen, stehen Jugendliche aus einem „Problemviertel“ und mit „Migrationshintergrund“ im Zentrum der Ermittlungen.

Junge Erwachsene sind überrepräsentiert

Fast 90 Prozent aller polizeilich erfassten Gewaltdelikte in Deutschland werden von männlichen Tatverdächtigen begangen. Unter ihnen sind männliche Jugendliche und Heranwachsende sowohl als Täter und als Opfer nach Angaben der polizeilichen Kriminalstatistik für das Jahr 2006 überrepräsentiert. Für allein 21 Prozent aller gefährlichen Körperverletzungen werden Personen zwischen 14 und 18 Jahren (Jugendliche) als Tatverdächtige genannt. Rund 17 Prozent der Tatverdächtigen sind zwischen 18 und 21 Jahre (Heranwachsende) alt.

Die Altersgruppen sind also für mehr als ein Drittel all dieser Straftaten verantwortlich. Als Gewaltdelikte werden Straftaten wie Mord, Totschlag, Vergewaltigung, Raubdelikte oder Körperverletzung bezeichnet.

Risikofaktoren für junge Ausländer

Bei der Gewaltkriminalität insgesamt sind zudem nichtdeutsche Tatverdächtige überrepräsentiert: Rund 25 Prozent aller Tatverdächtigen in diesem Deliktfeld sind ausländischer Herkunft. Über den Anteil der Ausländer bei den jugendlichen Tatverdächtigen finden sich in den Statistiken jedoch keine genauen Angaben. Da es eine hohe Dunkelziffer gibt, fällt es ohnehin schwer, den Anteil der deutschen und nichtdeutschen Tatverdächtigen zu vergleichen. Das liegt unter anderem an der unterschiedlichen Sozialstruktur der deutschen und der nichtdeutschen Bevölkerung. So gibt es prozentual zur Gesamtbevölkerung mehr ausländische als deutsche Jugendliche. Da Gewaltkriminalität eher ein Phänomen der Großstädte, in denen wiederum mehr Ausländer leben, mehren sich somit für jugendliche Ausländer auch die Risikofaktoren, überhaupt straffällig zu werden.

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