Prozess in Avignon : Höchststrafe für „den Teufel von Mazan“ gefordert

In Avignon haben die Plädoyers begonnen, 51 Männer sitzen auf der Anklagebank. Die Staatsanwälte fordern 20 Jahre Haft für den früheren Ehemann von Gisèle Pelicot – und betonen, dass es ihnen um mehr geht als den Schuldspruch.
An den Stadtmauern von Avignon hängen überall Plakate mit der Aufschrift: „20 Jahre für alle“. Gemeint sind die 51 Männer im Alter von 26 bis 74 Jahren, die die bewusstlose Gisèle Pelicot vergewaltigt haben.
Im Strafgerichtssaal der Stadt im Süden Frankreichs haben am Montag die Plädoyers gegen den Hauptangeklagten begonnen, die bis Mittwoch dauern. Die Staatsanwaltschaft fordert die Höchststrafe von 20 Jahren Haft für den Hauptangeklagten, der auch der frühere Ehemann des Opfers ist. Wie die beiden im Prozess anwesenden Staatsanwälte betonen, geht es ihnen nicht um Verurteilung oder Freispruch, sondern darum, „die Beziehungen zwischen Männern und Frauen grundlegend zu verändern“. Staatsanwalt Jean-François Mayet sagt, er hoffe, dass der angesichts der unvorstellbaren Schwere der Taten außergewöhnliche Prozess einen gesellschaftlichen Wandel bewirken werde. Mit der „Kultur der Vergewaltigung“ müsse gebrochen werden.
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