Prozessauftakt gegen Clan : Von Sozialbetrug bis Geiselnahme
Obwohl es sich schon um eine Zusammenfassung handelt, braucht der Staatsanwalt am Mittwochnachmittag im Düsseldorfer Landgericht mehr als eine Dreiviertelstunde, um die Anklageschrift gegen sieben Mitglieder des türkisch-libanesischen Al-Z.-Clans aus Leverkusen zu verlesen. Endlos reihen sich schwere und schwerste Straftaten aneinander, die Männer und Frauen im Alter zwischen 22 und 47 Jahren begangen haben sollen. Die Fachleute für Organisierte Kriminalität der Staatsanwaltschaft Düsseldorf zeichnen in ihrer in der Gesamtfassung 127 Seiten langen Anklageschrift das Bild einer skrupellosen, bis ins perfideste Detail konsequent-kriminellen Beutegemeinschaft, die von anderen Migranten wie einem Autowerkstattbesitzer oder einem Betreiber einer kleinen Pizzeria brutal Schutzgeld einforderte, die in ihrem Barber-Shop einen Angestellten für höchstens 500 Euro im Monat schuften ließ, für ihn keine Sozialabgaben leistete und den Staat um die Umsatzsteuer prellte, die mit kriminellen Machenschaften viele hunderttausend Euro verdiente, sich von dem Geld eine teure Villa in Leverkusen, sündhaft teure Kleider, Uhren und Luxusautos der Marken Range Rover und Mercedes zulegte – und obendrein vom Staat Sozialleistungen in Höhe von 456.000 Euro kassierte.