Landgericht Aachen :
Jugendstrafen für Raser nach illegalem Rennen

Von Reiner Burger, Düsseldorf
Lesezeit: 1 Min.
Vier Personen wurden bei dem Zusammenstoß schwer verletzt, davon starb ein Kind später im Krankenhaus.
Im Sommer 2020 lieferten sich zwei Männer ein illegales Autorennen in der Eifel. Dabei kam in einem unbeteiligten Fahrzeug ein Kind ums Leben. Nun wurden die beiden Männer zu Jugendstrafen von jeweils etwas mehr als drei Jahren verurteilt.
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Das Land­gericht Aachen hat am Donnerstag zwei junge Männer zu Jugendstrafen von jeweils etwas mehr als drei Jahren verurteilt, die sich ein illegales Autorennen geliefert hatten, bei dem in einem unbeteiligten Fahrzeug ein acht Jahre altes Kind ums Leben ge­kommen war.

Die beiden heute 20 und 21 Jahre alten Männer waren Anfang August 2020 in ihren Sportfahrzeugen mit Geschwindigkeiten von bis zu 130 Kilometern in der Stunde über eine Landstraße in der Eifel gerast.

Der Wagen des jüngeren Mannes war beim Überholen in ei­ner Kurve frontal mit einem anderen Auto zusammengestoßen. Ein darin sitzendes acht Jahre altes Mädchen erlitt so schwere Verletzungen, dass es wenig später starb, Fahrer und Beifahrerin wurden schwer verletzt. Auch einer der beiden Raser lag in der Folge des Unfalls wochenlang im Krankenhaus.

Die Anklage gegen die beiden Männer hatte ursprünglich auf Mord und versuchten Mord gelautet. In ih­ren Plädoyers rückte die Staatsanwaltschaft dann jedoch vom Mordvorwurf ab und forderte jeweils eine Jugendstrafe von fünf Jahren. Das Landgericht blieb am Donnerstag deutlich unter dieser Forderung und verurteilte den jüngeren Mann zu drei Jahren und neun Monaten, den älteren Mann zu drei Jahren und sechs Monaten Haft wegen der vorsätzlichen Teilnahme an einem Kraft­fahrzeugrennen mit Todesfolge.

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