Waldbrände in Spanien : „Asturien brennt nicht, sie verbrennen es“

Brandstifter sollen für Dutzende Waldbrände im spanischen Norden verantwortlich sein. Tausende Hektar wurden schon verwüstet. Politiker sprechen von „Umweltterrorismus“.
In Asturien im spanischen Norden wüten oberhalb der Atlantikküste mehr als 120 Waldfeuer, die offenbar zum großen Teil auf Brandstiftung zurückgehen. Sie näherten sich der Großstadt Oviedo und erfassten auch die Nachbarregion Kantabrien.
Tausende Hektar wurden schon verwüstet, fast 400 Menschen mussten ihre Häuser verlassen. Schulen wurden geschlossen, eine Autobahn zeitweise gesperrt. Hohe Temperaturen und Windböen, die zum Teil eine Geschwindigkeit von mehr als 100 Kilometern pro Stunde erreichten, erschweren die Löscharbeiten.
Man kenne die genaueren Hintergründe noch nicht, „aber es handelt sich offensichtlich um eine noch nie da gewesene Welle der Brandstiftung“, sagte der asturische Minister Alejandro Calvo im spanischen Fernsehen. Der Regionalpräsident von Asturien, Adrián Barbón, ging noch weiter: „Asturien brennt nicht, sie verbrennen es.“
Politiker sprechen von „Umweltterrorismus“
Er und mehrere Kommunalpolitiker sprechen von „Umweltterrorismus“. Sie sehen „Kriminelle“ am Werk, die Feuer legten, wenn die Wetter- und Windbedingungen für ihre Pläne günstig seien. Wenn sich Absicht hinter diesen Bränden bestätigt, werden sie sicherlich nicht ungestraft bleiben“, sagte der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez am Freitag. Die Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen aufgenommen.
In fast ganz Spanien herrscht wegen anhaltender Trockenheit und zum Teil sommerlichen Temperaturen seit Tagen hohe Waldbrandgefahr. In den Provinzen Castellón und Teruel im Südosten des Landes dauerte es eine Woche, um den ersten großen Waldbrand dieses Jahres unter Kontrolle zu bringen.