Messerattacke in Aschaffenburg : Familie des getöteten Manns wehrt sich gegen Vereinnahmung
Nach der Tat von Aschaffenburg am vergangenen Mittwoch kursieren im Internet angebliche Fotos des 41 Jahre alten Mannes, der bei dem Angriff des Afghanen die Kinder schützen wollte und dabei getötet wurde. Das Polizeipräsidium Unterfranken hat daher am Montag kritisiert, dass im Internet Fotos „von falschen Personen“ verbreitet und teilweise für „die eigenen Botschaften“ missbraucht werden.
Auf X wurden unter anderem Fotos eines Mannes mit Bart geteilt, der eine schwarze Mütze trug, auf der eine kleine Deutschlandflagge zu sehen ist. Das Polizeipräsidium veröffentlichte am Montag zudem eine Stellungnahme der Familie des getöteten Mannes. Darin dankt die Familie zunächst für die große Anteilnahme. Zudem gelte „unser aufrichtiges Mitleid der Familie von Yannis“. „Wir wünschen ihr viel Kraft in dieser schweren Zeit.“ Ihr Angehöriger sei „ein liebevoller Vater, Ehemann, Bruder und Freund“ gewesen, immer bereit, „zu helfen und zu unterstützen“.
„Wir bitten darum, unseren Schmerz nicht auszunutzen“
Sie appellieren jedoch an die Öffentlichkeit, ihre Privatsphäre zu wahren: „Bitte respektieren Sie, dass wir unseren Verlust in Ruhe und außerhalb der Öffentlichkeit verarbeiten möchten.“ Ihr Angehöriger sei weder politisch aktiv, noch einer Partei zugehörig gewesen. „Es gibt keine Bilder von ihm im Internet. Die dort gezeigten Fotos, auch mit Parteihintergrund, sind eine Fälschung. Wir sind zutiefst bestürzt über dieses respektlose Verhalten und bitten darum, unseren Schmerz nicht auszunutzen.“
Am vergangenen Mittwoch hatte in Aschaffenburg ein 28 Jahre alter Afghane im Park Schöntal eine Kindergartengruppe mit einem Messer attackiert. Der zwei Jahre alte Yannis und der 41 Jahre alte Mann wurden dabei getötet. Schwer verletzt wurde zudem ein zwei Jahre altes Mädchen sowie ein 72 Jahre alter Mann.