Abtreibungsrecht : „Es ist grausam, für diese Kinder keine Ausnahme zu machen“

Ein zehn Jahre altes Mädchen ist nach einer Vergewaltigung schwanger und muss in einen anderen Bundesstaat reisen für die Abtreibung. Der Fall der Amerikanerin schlägt hohe Wellen.
Das Mädchen aus Ohio war zehn Jahre alt und nach einer Vergewaltigung sechs Wochen und drei Tage schwanger. Da musste ihr Arzt bei einer Kollegin im benachbarten Bundesstaat Indiana anrufen und um Hilfe bitten, weil ihm die Hände gebunden waren. So erzählte es die Frauenärztin Caitlin Bernard der Zeitung „Indianapolis Star“ Anfang Juli. Drei Tage vor diesem Anruf hatte der Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten das landesweite Recht auf Abtreibung gekippt. Und Ohio hatte Schwangerschaftsabbrüche nur Stunden nach der Entscheidung nach der sechsten Woche verboten – ohne Ausnahmen für Vergewaltigungen. In Indianapolis sind Abtreibungen noch erlaubt, auch wenn die Regierung schon plant, die Gesetze zu verschärfen. Der Familie des vergewaltigten Kindes blieb nichts anderes übrig, als für die gewünschte Abtreibung mit der Zehnjährigen nach Indianapolis zu fahren. Aus Ohios Hauptstadt Columbus sind das rund drei Stunden Fahrt.
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