FAZ+Pater Anselm Grün :
„Ein wichtiger Grundsatz ist für mich: verstehen statt bewerten“

Lesezeit: 10 Min.
In der Klosterkirche von Münsterschwarzach: Anselm Grün wird am 14. Januar 80 Jahre alt.
Anselm Grün ist Mönch und hat mehr als 20 Millionen Bücher verkauft. Im Interview spricht er darüber, was ihm durch spirituelle Krisen geholfen hat und was ein Mensch braucht, um sich wirklich zu verändern.
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Pater Anselm, geht es Ihnen auch so, dass man zu Weihnachten oft nicht mehr weiß, was man den Leuten schenken soll, weil sie schon fast alles haben?

Ich habe ja das Glück, dass ich als Benediktiner nichts verschenken darf.

Gar nichts?

Nein. Gut, ich kann ein Buch von meinen Freiexemplaren verschenken. Aber etwas einkaufen und schenken, das geht nicht. Ich schreibe nur Briefe.

Weil Sie kein eigenes Geld haben dürfen?

Wir bekommen kein Taschengeld. Wenn ich was brauche, fürs Tanken oder so, dann hole ich mir was für diesen Zweck.

Sie selbst dürfen aber Geschenke bekommen?

Das schon, wenn es im Rahmen bleibt.

Gibt es etwas, was Sie sich wünschen?

Eine CD zum Beispiel, die ich noch nicht habe, die lasse ich mir gerne schenken. Sonst: Kleider. Wir haben eine Schneiderei im Kloster, und ich kann mich da bedienen, wenn ich wirklich etwas benötige. Trotzdem freue ich mich, wenn mir meine Schwägerin einen Pullover schenkt, sonst hätte ich noch immer die ganzen alten.

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