An diesem Donnerstag wird Leonor nicht mehr ihre bisherige, khakifarbene Uniform tragen. Zum Antritt ihrer Ausbildung bei der ­Marine zieht die spanische Kronprinzessin ihre neue Uniform an – alles in Weiß mit einer geknöpften Jacke. Als Guardia­marina rückt sie in die Marineakademie in Marín in Galicien an der Atlantikküste ein. An Land fängt sie gleich mit dem ­dritten Jahrgang an. Wie schon beim Heer bekommt die Prinzessin einen Schnellkurs, denn sie hat für jede der drei Teilstreitkräfte nur ein Jahr Zeit.

Von Januar bis Juli geht sie dann an Bord des Segelschulschiffs Juan Sebastián Elcano. An welchen Häfen die Thronfolgerin anlegt, ist noch geheim. Ihre Laufbahn ist eine Staatsangelegenheit und durch ein eigenes ­königliches Dekret geregelt.

Keine Ausnahmen für die Prinzessin

Am Mittwoch reiste eigens Verteidigungsministerin Margarita Robles nach Marín, um sich zu vergewissern, dass alles für die Prinzessin vorbereitet ist, für die es keine Ausnahmen gibt. Als Rekrutin robbte sie bei ihrer Heeresausbildung durch den Schlamm. Bei der Marine darf sie nur Unterwäsche, ein paar Badelatschen und ein Nähset mitbringen. Leonor teilt sich ein Zimmer mit drei weiteren Kameradinnen. Um 6.45 Uhr ertönt das Wecksignal, um 22.30 Uhr geht das Licht aus.

Ihre Eltern haben diesmal keine Zeit, sie zu begleiten wie zu Beginn ihres Militärdiensts vor einem Jahr in der ­Heeresakademie in Saragossa. Mutter ­Letizia ist bei den Paralympics in Paris, ­Vater Felipe hat offizielle Termine in ­Barcelona. Bisher folgen die Lehrjahre der Kronprinzessin exakt dem Vorbild ihres Vaters und Großvaters. Beide lernten auch in Marín das Marinehandwerk und sind bis heute passionierte Segler geblieben. ­

Danach geht es bei der Luftwaffe weiter. Was auf ihren Militärdienst folgt, der in Spanien längst freiwillig ist, ist noch unklar. Felipe studierte in Madrid und in den Vereinigten Staaten Jura und Politik­wissenschaften. Leonor wird ein Interesse für Naturwissenschaften nachgesagt.