Menschenschmuggel : Deutsche Lkw-Fahrerin schmuggelt 26 Immigranten nach England
Wieder wurde ein Fall von Menschenschmuggel in Großbritannien aufgedeckt. Eine 27-Jährige Deutsche steuerte einen Lkw, in dem 26 Illegale Immigranten zusammengepfercht waren.
Eine deutsche Lastwagenfahrerin hat offenbar versucht, 26 illegale Immigranten nach England zu schmuggeln. 23 Männer und drei Frauen aus Sri Lanka wurden am Samstagmorgen in Dover hustend und „in sehr schlechter gesundheitlicher Verfassung“ im Laderaum des Lastwagens gefunden.
Die Bedingungen seien so „erbärmlich“ gewesen, dass die Immigranten hätten ersticken können, sagte ein Polizeisprecher am Sonntag. Alle 26 Insassen wurden ins Krankenhaus von Canterbury gebracht. Am Sonntag wurden noch vier von ihnen dort behandelt, die übrigen wurden von den Einreisebehörden verhört.
Der mittelgroße Ford-Lastwagen, Modell Iveco, in dem die Gruppe befördert wurde, hat ein deutsches Kennzeichen. Die 27-jährige Fahrerin aus Köln-Mülheim wurde festgenommen. Sie soll am Montag dem Haftrichter in Folkestone vorgeführt werden. Sie wird des Menschenschmuggels verdächtigt.
Ein Polizeisprecher sagte: „Man mag gar nicht daran denken, was diesen Menschen hätte passieren können, wenn die Fähre, auf der sie waren, verspätet gewesen wäre, oder wenn ihre Reise dorthin sich verzögert hätte. Wie ich gehört habe, waren sie in sehr schlechter gesundheitlicher Verfassung und standen unter Schock. Aber es hätte alles noch viel schlimmer kommen können.“
Im April war ein niederländischer Lastwagenfahrer in England zu 14 Jahren Haft verurteilt worden, weil in seinem Gemüsetransporter im vergangenen Jahr 58 chinesische Immigranten erstickt waren. Um von den Zollbehörden nicht erwischt zu werden, hatte der 33-jährige Fahrer aus Rotterdam die einzige Entlüftungsluke des Kühlcontainers geschlossen.
Illegale Einwanderung ist ein Dauerproblem für Großbritannien, Dover ist ein häufig genutztes Nadelöhr. 20.000 Menschen sind nach Schätzungen der Behörden seit 1999 unerlaubt über Dover nach England eingereist.