Neues von den Promis : J.Lo ist jetzt Mrs. Affleck – und im Trend
Jennifer Lopez hat es wegen der Tradition getan. Und wegen der Romantik. „Mein offizieller Name lautet Frau Affleck. Wir sind Ehemann und Ehefrau. Darauf bin ich stolz und sehe kein Problem“, wies sie die Schriftstellerin Jennifer Weiner zurecht. In einem Meinungsbeitrag für die „New York Times“ hatte Weiner der Sängerin, die bei der Hochzeit mit Ben Affleck im Sommer den Namen des Oscar-Preisträgers angenommen hatte, mangelnde Selbstbestimmung vorgeworfen. „In diesem angespannten Moment des Feminismus in Amerika ist es besonders ernüchternd, wenn eine Frau wie die frühere Jennifer Lopez ihren Namen ändert“, schrieb Weiner – und spielt auf das Kippen des Abtreibungsrechts durch den Obersten Gerichtshof an.
In der Dezember-Ausgabe der amerikanischen „Vogue“ drehte die neue Mrs. Affleck den Spieß jetzt um. Sie sei Frau genug, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen. Dazu gehöre auch die Freiheit, den Namen ihres Ehemanns anzunehmen: „Für mich fühlt sich das an wie ein Power Move.“
Ohne Zweifel zählt J.Lo, wie die Dreiundfünfzigjährige bei den Fans heißt, zu den erfolgreichsten Frauen der Unterhaltungsbranche. 1997 wurde sie mit der Filmbiographie „Selena“ die erste hispanischstämmige Schauspielerin, der Hollywood mehr als eine Million Dollar Gage zahlte. Mit selbstbewussten Titeln wie „Let’s Get Loud“, „Love Don’t Cost A Thing“ und „Jenny From The Block” avancierte die gebürtige New Yorkerin nicht nur zu einer Großverdienerin der Musikindustrie, sondern zum Vorbild von Millionen jungen Amerikanerinnen. Auch in den drei Ehen, die Lopez vor der Trauung mit Affleck schloss, soll sie die sprichwörtlichen Hosen angehabt haben.
Dass Emanzipation nicht an die Namenswahl gebunden ist, zeigen prominente Beispiele. Aus Amal Alamuddin, der britisch-libanesischen Anwältin und Menschenrechtlerin, wurde nach der Hochzeit mit dem Hollywood-Star George Clooney Amal Clooney. Auch die Schauspielerin Salma Hayek („House of Gucci“) heißt jenseits der Leinwand längst Pinault – wie ihr Ehemann, der französische Luxusmanager François-Henri Pinault. Und Victoria Beckham, Sarah Michelle Prinze und Portia DeGeneres? Haben die Namen Adams, Gellar und De Rossi bei der Hochzeit gegen die der Partner oder Partnerin getauscht.
Auch wenn es der Schriftstellerin Weiner nicht gefällt: Mrs. Affleck liegt im Trend. Nur etwa jede vierte bis fünfte Amerikanerin behält nach der Hochzeit ihren Geburtsnamen bei. Wie die Familienrechtlerin Stephanie Reid recherchierte, liegt die Zahl der Bräute in den Vereinigten Staaten, die mit dem Jawort auch den Namen des Ehemannes annehmen, damit heute höher als vor 40 oder 50 Jahren. „Für mich war es eine romantische Geste“, fasste J.Lo ihre Namenswahl zusammen. „Vielleicht bin ich einfach dieser Typ Frau.“