Aus Leipziger Zoo gestohlen : Vermisster Bartaffe Ruma auf Baum gefunden
In der Nacht zum Ostersonntag war die Bartaffendame Ruma aus ihrem Gehege gestohlen worden – nun ist sie wieder aufgetaucht. Ein Jogger entdeckte das Affenweibchen am frühen Donnerstagmorgen im Leipziger Stadtteil Reudnitz hoch oben in einem Baum sitzend. Er rief umgehend die Polizei, die auch den Zoo benachrichtigte.
Als die Polizeibeamten in Begleitung von Zoo-Mitarbeitern eintrafen, hatte sich Ruma jedoch schon wieder aus dem Staub gemacht. „Ruma ist in das Treppenhaus eines Mehrfamilienhauses gelaufen“, sagt Johannes Pfleiderer, Seniorkurator im Zoo Leipzig, der F.A.Z. Er sei selbst bei der erfolgreichen Suche dabei gewesen, so Pfleiderer. Es habe ihnen sehr in die Karten gespielt, dass Ruma von dem Baum kletterte und in das Haus weiterzog – das habe das Einfangen weitaus leichter gemacht. „Wir konnten sie dort einfach mit Keschern, wie sie zum Tierfangen genutzt werden, einfangen.“ Das Ganze sei sehr schnell gegangen. „Direkt mit dem ersten Versuch haben wir sie gehabt“, erzählt Pfleiderer.
Dass es so reibungslos geklappt habe, könne aber auch daran gelegen haben, dass Ruma durch die Strapazen der vergangenen Tage „ein bisschen geschwächt und verängstigt“ gewesen sei. Eine erste Untersuchung durch den Tierarzt habe jedoch keine Auffälligkeiten oder äußerlichen Verletzungen ergeben. Auch der Chip, der dazu dient, die Tiere identifizieren zu können, sei noch vorhanden gewesen. Ruma habe auch schon wieder gefressen – ein weiteres gutes Zeichen. Der gesamte Zoo sei „froh und dankbar“, dass alles so gut abgelaufen und das Tier „augenscheinlich unversehrt“ sei.
„Wir hoffen, dass sie den Schreck so weit verdaut“
Ein großes Lob sprach Pfleiderer der Polizei für die Zusammenarbeit aus. Alles sei „bestmöglich abgelaufen“. Die Ermittlungen wegen besonders schweren Diebstahls liefen nun weiter. Die Polizei vermutet, dass die Täter aufgrund der öffentlichen Berichterstattung Angst bekommen und Ruma deshalb wieder ausgesetzt hätten.
Neben dem Zoo hat sich indes noch jemand besonders über die Rückkehr der Affendame Ruma gefreut – das Affenmännchen Yenur, der Partner von Ruma. Bartaffen seien eine sehr „soziale Art“, deshalb sei es gut, dass die beiden Affen so schnell wieder miteinander vereint werden konnten, sagte Pfleiderer. Am Donnerstag werde Ruma noch im rückwärtigen Bereich bleiben, um ihr „das Ankommen zu erleichtern und ihr Zeit zur Erholung nach dem Stress der vergangenen Tage zu geben“.
Von diesem Freitag an soll sie dann wieder die Möglichkeit bekommen, in die Außenanlage zu gehen – und die Zoobesucher werden wieder die Möglichkeit haben, das Bartaffenpärchen gemeinsam zu beobachten. „Wir hoffen, dass sie sich weiter gut einlebt und den Schreck jetzt so weit verdaut.“