Aus Leipziger Zoo gestohlen :
Vermisster Bartaffe Ruma auf Baum gefunden

Lesezeit: 2 Min.
Bartaffe Ruma sitzt in einem Baum nahe eines Mehrfamilienhauses im Leipziger Stadtteil Reudnitz.
Die Polizei vermutet, dass der Affe nach dem Diebstahl wegen der öffentlichen Berichterstattung wieder ausgesetzt wurde. Ein Jogger entdeckte Ruma, die in der Zwischenzeit in ein Wohnhaus lief – zum Glück, wie der Seniorkurator des Zoos erzählt.
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In der Nacht zum Ostersonntag war die Bartaffendame Ruma aus ihrem Ge­hege gestohlen worden – nun ist sie wieder aufgetaucht. Ein Jogger entdeckte das Affenweibchen am frühen Donnerstagmorgen im Leipziger Stadtteil Reudnitz hoch oben in einem Baum ­sitzend. Er rief umgehend die ­Polizei, die auch den Zoo benachrich­tigte.

Als die Polizeibeamten in ­Begleitung von Zoo-Mitarbeitern eintrafen, hatte sich Ruma jedoch schon wieder aus dem Staub gemacht. „Ruma ist in das Treppenhaus eines Mehrfamilienhauses gelaufen“, sagt Johannes Pfleiderer, ­Seniorkurator im Zoo ­Leipzig, der F.A.Z. Er sei selbst bei der ­erfolgreichen Suche dabei gewesen, so Pfleiderer. Es habe ihnen sehr in die Karten gespielt, dass Ruma von dem Baum kletterte und in das Haus weiterzog – das habe das Einfangen weitaus leichter gemacht. „Wir konnten sie dort einfach mit Keschern, wie sie zum ­Tierfangen genutzt werden, ein­fangen.“ Das Ganze sei sehr schnell ­gegangen. „Direkt mit dem ­ersten Versuch haben wir sie gehabt“, erzählt Pfleiderer.

Dass es so reibungslos ­geklappt habe, könne aber auch daran ­gelegen haben, dass ­Ruma durch die Strapazen der vergan­genen Tage „ein bisschen geschwächt und verängstigt“ gewesen sei. Eine erste Untersuchung durch den Tierarzt habe jedoch keine Auffälligkeiten oder äußerlichen Ver­letzungen ergeben. Auch der Chip, der dazu dient, die Tiere identi­fizieren zu können, sei noch vorhanden gewesen. Ruma habe auch schon wieder ge­fressen – ein weiteres gutes Zeichen. Der gesamte Zoo sei „froh und dankbar“, dass alles so gut ­abgelaufen und das Tier „augenscheinlich unversehrt“ sei.

„Wir hoffen, dass sie den Schreck so weit verdaut“

Ein großes Lob sprach Pfleiderer der Polizei für die Zusammenarbeit aus. ­Alles sei „bestmöglich abgelaufen“. Die Ermittlungen ­wegen besonders ­schweren Diebstahls liefen nun weiter. Die Polizei vermutet, dass die Täter aufgrund der öffentlichen Bericht­erstattung Angst bekommen und Ruma deshalb wieder ausgesetzt hätten.

Neben dem Zoo hat sich indes noch ­jemand besonders über die Rückkehr der Affendame Ruma gefreut – das ­Affenmännchen Yenur, der Partner von ­Ruma. Bartaffen seien eine sehr „soziale Art“, deshalb sei es gut, dass die beiden Affen so schnell wieder miteinander vereint werden konnten, ­sagte Pflei­derer. Am Donnerstag werde Ruma noch im rückwärtigen Bereich bleiben, um ihr „das Ankommen zu erleichtern und ihr Zeit zur Erholung nach dem Stress der vergangenen Tage zu geben“.

Von diesem Freitag an soll sie dann ­wieder die Möglichkeit ­bekommen, in die Außenanlage zu ­gehen – und die Zoobesucher werden wieder die ­Möglichkeit haben, das Bartaffen­pärchen gemeinsam zu ­beobachten. „Wir hoffen, dass sie sich ­weiter gut ­einlebt und den Schreck jetzt so weit ­verdaut.“

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