Germanwings-Absturz : Andreas Lubitz war in Psychotherapie
Der Kopilot der abgestürzten Germanwings-Maschine hat sich nach „Spiegel“-Informationen zwei Monate vor dem Absturz als depressiv eingestuft und in Psychotherapie begeben. Das berichtet das Nachrichtenmagazin unter Berufung auf Vermerke der Düsseldorfer Staatsanwaltschaft, die man habe einsehen können. „Es hat aber kein Arzt die Diagnose „Depression“ bestätigt oder Suizidalität bescheinigt“, sagte ein Sprecher der Düsseldorfer Staatsanwaltschaft am Freitag.
Dem „Spiegel“ zufolge hat Lubitz in den Wochen vor dem Absturz verschiedene Psychopharmaka eingenommen, darunter Antidepressiva. Die Staatsanwaltschaft wollte das weder bestätigen noch dementieren, ergänzte aber: „Antidepressiva werden nicht nur zur Behandlung von Depressionen verabreicht.“ Welche Diagnose dem Piloten bescheinigt wurde, wollen die Ermittler unter Verweis auf Persönlichkeitsrechte nicht sagen.
Der Siebenundzwanzigjährige war nach bisherigem Stand 2008 wegen einer schweren Depression behandelt, später aber als geheilt und flugtauglich eingestuft worden. In der Zeit vor dem Absturz soll er über Sehstörungen geklagt und eine Erblindung befürchtet haben. Dafür fanden die Ärzte aber keine körperlichen Anhaltspunkte. Der behandelnde Psychiater habe Lubitz laut den Vermerken, auf die sich der „Spiegel“ beruft, ein Mittel gegen Schlafstörungen verschrieben und ihn gebeten, dies mit der Flugmedizin-Abteilung seines Arbeitgebers abzuklären. Die Fluggesellschaft wollte sich unter Hinweis auf die laufenden Ermittlungen nicht zu der Frage äußern, ob Lubitz dies getan hat.