U-Boot Titan : US-Küstenwache hat Trümmerteile mit mutmaßlich menschlichen Überresten geborgen

Bei der Suche nach Trümmerteilen des verunglückten U-Boots hat die US-Küstenwache „mutmaßliche sterbliche Überreste“ gefunden. Sie werden zur Untersuchung in die USA gebracht.
Bei der Bergung von Teilen des Tauchbootes Titan, das am 18. Juni bei dem Versuch implodierte, vor der Küste Neufundlands zum Wrack der RMS Titanic vorzustoßen, haben die Einsatzkräfte wohl auch menschliche Überreste gefunden.
Die amerikanische Küstenwache kündigte an, sie per Schiff in die Vereinigten Staaten zu bringen. „Dort wird medizinisches Personal eine formale Analyse der mutmaßlichen menschlichen Überreste vornehmen, die am Ort des Unglücks vorsichtig aus den Wrackteilen geborgen wurden“, hieß es am Mittwoch in einer Mitteilung der U.S. Coast Guard.
Das Tauchboot des amerikanischen Unternehmens OceanGate Expeditions war am Morgen des 18. Juni mit fünf Menschen zum Wrack der RMS Titanic in 3800 Metern Tiefe aufgebrochen. Neben dem OceanGate-Gründer Stockton Rush, dem britischen Milliardär Hamish Harding und dem französischen Tiefseetaucher Paul-Henri Nargeolet waren auch der pakistanische Investor Shahzada Dawood und dessen 19 Jahre alter Sohn Sulaiman an Bord der knapp sieben Meter langen Kapsel.
Nach den Insassen wurde tagelang gesucht
Nach dem Abbruch des Kontakts zum Begleitboot, der kanadischen Polar Prince, hatten die amerikanische und kanadische Küstenwachen mit Unterstützung britischer sowie französischer Einsatzkräfte tagelang nach der Titan gesucht. Der Sauerstoffvorrat des Tauchbootes reichte angeblich für 96 Stunden.
Wie nach dem Fund von Trümmerteilen am 22. Juni bekannt wurde, hatte ein amerikanisches Überwachungssystem gegen feindliche U-Boote aber schon kurz nach dem letzten Funksignal etwa eine Stunde und 45 Minuten nach dem Abtauchen der Titan eine Implosion aufgezeichnet.
An Bord der Horizon Arctic erreichten die ersten Wrackteile am Mittwoch den Hafen in St. John’s auf Neufundland. Das kanadische Schiff hatte mit einem ferngesteuerten Unterwasserfahrzeug am Wrack der vor 111 Jahren gesunkenen RMS Titanic nach Überresten der Titan gesucht. Wie das Unternehmen Pelagic Research Services, der amerikanische Betreiber des sogenannten Remotely Operated Vehicle, mitteilte, wurde die Suche nach Wrackteilen inzwischen beendet.