Ungewöhnlicher Berufswechsel : „Trotz 60-Stunden-Woche war da eine Art Leere“

Berufliche Wechsel sind heutzutage gang und gäbe. Dieser hier aber hat es wirklich in sich: Helga Gabriela Haack wurde von der Berliner Pflegedienstleiterin zur bayrischen Benediktinerin. Hier erzählt sie, warum.
Ich bin Berlinerin und war Krankenschwester. Dann habe ich Zusatzausbildungen und ein Aufbaustudium der Gesundheitsökonomie an der FH gemacht und als Pflegedienstleiterin in einem Berliner Krankenhaus gearbeitet.
Sie fragen nach dem Berufungserlebnis. Damit kann ich nicht so richtig dienen. Trotz einer 60-Stunden-Woche, trotz Karriere und ehrenamtlichem Engagement war da eine Art Leere, eine stete Sehnsucht in mir. Ich war auf der Suche.
Vielleicht war das ein meditativer Besinnungstag bei Dominikanern. Ich war evangelisch, bin konvertiert. Ich war auf der Suche nach der spirituellen Nahrung. Dann habe ich bei Redemptoristen zehntägige Schweigeexerzitien gemacht.
Das war wirklich sehr ungewohnt. Die Wahrnehmung wird eine andere. Die Aufmerksamkeit richtet sich immer weniger nach außen und viel mehr nach innen. Wir haben viermal am Tag eine Stunde meditiert und erfahren, was lebendiger Geist bedeutet. Geredet wurde nur während des halbstündigen Begleitgesprächs, einmal am Tag.