Ifo-Bildungsbarometer :
Dringender Wunsch nach zentralen Prüfungen

Lesezeit: 3 Min.
Zentralabitur in Nordrhein-Westfalen – anderer Standard als in Bayern oder Bremen.
In Bayern, wo man stolz ist auf das Abitur, gibt es eine große Mehrheit für das Zentralabitur. Der Wunsch, dass Bildungspolitik bundesweit einheitlich wird, ist groß. Das könnte mit Corona zusammenhängen.

Seit Jahren stehen viele Bürger dem Bildungsföderalismus skeptisch gegenüber. Eine repräsentative Studie des Ifo-Zentrums für Bildungsökonomik in München, die am Mittwoch veröffentlicht wurde, kommt nun zu dem Schluss, dass sich die Mehrheit der Deutschen eine deutliche Zentralisierung und bessere Vergleichbarkeit von Schulleistungen wünscht. So sprachen sich 89 Prozent der 10.338 Befragten dafür aus, ein deutschlandweit einheitliches Abitur einzuführen. Ähnlich groß waren die Mehrheiten für einheitliche Abschlussprüfungen an Real- und Hauptschulen. Der Wunsch nach mehr Zentralisierung zeigte sich auch in Fragen der Zuständigkeit: 60 Prozent der Befragten wollen, dass die Bundesregierung grundsätzlich wichtige bildungspolitische Entscheidungen treffen sollte. Nur 28 Prozent sprachen sich dagegen aus. In einer Art Umfrageexperiment wiesen die Forscher einen Teil der Befragten darauf hin, dass es deutliche Unterschiede im Leistungsniveau von Schülern in verschiedenen Ländern gibt; daraufhin stieg die Zustimmung für eine Zuständigkeit des Bundes auf 66 Prozent. Deutliche Mehrheiten ergaben sich zudem für eine einheitliche Lehrerausbildung (90 Prozent) und einheitliche Lehrpläne in der gymnasialen Oberstufe (87 Prozent).

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