
Wie Frankreich aus Westafrika vertrieben wurde
Der Weggang französischer Truppen aus Westafrika markiert das Ende einer Ära. Macrons Gesandter, Jean-Marie Bockel, spricht über neue Chancen und deutsche Kritik.
Der vom Militär und der russischen Wagner-Gruppe beschützte Konvoi soll sich auf dem Weg zu einer Goldmine im Norden des Landes befunden haben. Bei den getöteten Zivilisten soll es sich hauptsächlich um ausländische Arbeiter handeln.
Gleich mehrere Weltkulturerbestätten der UNESCO und reiche Bodenschätze: Eigentlich kann Mali beste Voraussetzungen für wirtschaftlichen Erfolg und blühenden Tourismus aufweisen, doch das westafrikanische Land leidet seit Langem unter innerpolitischen Konflikten.
Die geografische Lage von Mali
Der große Teil der Bevölkerung lebt im dicht besiedelten fruchtbaren Süden des Landes, der von den Flüssen Niger und Senegal durchzogen wird. Auch die Hauptstadt Bamako befindet sich im Süden nahe der Grenze zu Guinea. Der von der Sahara geprägte trockene Norden ist dagegen ausgesprochen dünn besiedelt. Weltberühmt ist die Oasenstadt Timbuktu am Südrand der Sahara, deren aus Lehm erbaute Moscheen ebenso zum Weltkulturerbe zählen wie die große Moschee von Djenné.
Die Geschichte von Mali
Der Transsahara-Handel brachte Mali bereits im Mittelalter großen Reichtum, der sich in den prächtigen Bauten von Timbuktu und Djenné widerspiegelte, und eine kulturelle Blütezeit. Zwischen 1880 und 1960 gehörte Mali zum französischen Kolonialreich in Nordwest-Afrika und Bamako wurde zur neuen Hauptstadt erklärt. Nach der Entlassung in die Unabhängigkeit galt Mali lange Zeit als relativ stabile Demokratie mit regelmäßigen Wahlen, ehe 2012 ein Militärputsch die Regierung stürzte. Zugleich flammte der Konflikt mit den islamistischen Tuareg-Rebellen im nördlichen Teil Malis wieder auf, die in den Süden vordrangen und unter anderem Timbuktu eroberten. Im Januar 2013 drängten die malischen Streitkräfte die Islamisten mithilfe französischer Truppen zurück. Mehrere UN-Missionen versuchen, das Land zu stabilisieren und die staatliche Autorität wiederherzustellen. Das Friedensabkommen von Algier aus dem Jahr 2015 sollte zu Frieden und Aussöhnung führen. Doch eine Lösung des Konfliktes ist nicht abzusehen.
Der Weggang französischer Truppen aus Westafrika markiert das Ende einer Ära. Macrons Gesandter, Jean-Marie Bockel, spricht über neue Chancen und deutsche Kritik.
Mehr als 46.000 Ankünfte auf den Kanaren: Auf den spanischen Inseln sind mehr Migranten gelandet als je zuvor. Darunter sind viele unbegleitete Minderjährige.
Aus der Sahelzone und Westafrika kamen zuletzt nur schlechte Nachrichten. Die Präsidentenwahl in Ghana zeigt: Es geht auch anders. Daraus kann Europa lernen.
Der westafrikanische Staat erlässt einen Haftbefehl gegen den Chef von Barrick Gold. Zuvor wurden andere Manager festgenommen und erst gegen Millionenzahlungen freigelassen.
Burkina Faso und Mali gehören zu den ärmsten Ländern der Welt. Beide Staaten sind weit entfernt von Weltraumwaffen. Was sollen also die Verträge mit Russland?
Die Kanaren steuern dieses Jahr auf einen neuen Migrantionsrekord zu. Sie werden für immer mehr Menschen zum Sprungbrett nach Spanien.
Die Militärregierung in Bamako wirft Kiew vor, einen Rebellenangriff auf Wagner-Kämpfer unterstützt zu haben. Mali orientiert sich verstärkt nach Russland. Die Ukraine verweist auf Kriegsverbrechen russischer Söldner.
Der Tod einer großen Zahl russischer Kämpfer im Norden Malis erinnert daran, mit welchen Methoden Russland seinen Einfluss in Afrika ausbauen will.
Separatisten kämpfen im Norden Malis für die Unabhängigkeit. Die Militäregierung in Bamako setzt im Kampf gegen die Aufständischen auch auf russische Söldner. Nun wurden Dutzende von ihnen getötet.
Die Außenministerin besucht Westafrika. Die Unruhe mit Blick auf die Lage im Sahel ist groß. Baerbock warnt davor, dass Russland und China „Wunden instrumentalisieren“.
Zwei UN-Organisationen warnen vor wachsender Lebensmittelknappheit. Besonders betroffen ist der Gazastreifen, doch in anderen Ländern leiden noch viel mehr Menschen.
Das „schlimmste Verbrechen“ seit Jahren: Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch wirft der Armee in Burkina Faso Massaker an Zivilisten vor. Dutzende Kinder sollen unter den Toten sein.
EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen und Spaniens Regierungschef Sánchez sind nach Mauretanien gereist. Sie wollen das Land mit 500 Millionen Euro unterstützen. Von dort gelangten zuletzt immer mehr Migranten auf die Kanaren.
Mali, Burkina Faso und Niger wollen mit der westafrikanischen Staatengemeinschaft ECOWAS nichts mehr zu tun haben. Doch der Austritt könnte für die Länder selbst Nachteile bringen.
Die Bundeswehr leistet mehr, als den Mangelalltag zu bewältigen. Drei Offiziere haben das mit ihren Soldaten wieder unter Beweis gestellt. Drei von vielen.
Auch aus Mali ist die Bundeswehr erfolglos zurückgekehrt, der Einsatz endete fast im Chaos. Dennoch ist der Rückzug auf die Landes- und Bündnisverteidigung keine Option. Auslandseinsätze müssen möglich bleiben. Aber unter anderen Bedingungen.
Die Bundeswehr ist aus Afrika abgezogen, nur ein kleiner Trupp harrt noch an einem Flugfeld in Niger aus. Pistorius erhofft sich von dem Besuch in dem Land Antworten, wie es weitergeht.
Mit einem Rückkehrappell wurden die letzten Einsatzkräfte in Deutschland empfangen. Verteidigungsminister Boris Pistorius erklärt, dass „neue Wege des Engagements und der Zusammenarbeit“ für die Stabilisierung Malis gefunden werden müssen.
In Wunstorf werden die letzten Rückkehrer aus Mali empfangen. Die militärische Feierlichkeit unterscheidet sich deutlich von der Heimkehr des letzten Afghanistan-Trupps 2021.
Die letzten 142 deutschen Soldaten verlassen nach Angaben des Einsatzführungskommandos ihren Stützpunkt im malischen Gao. Vier weitere aus dem Hauptquartier der UN-Mission MINUSMA folgen am Sonntag.
Die Bundeswehr hat ihr Lager im westafrikanischen Gao verlassen. Den erhofften Erfolg hat der UN-Einsatz nicht gebracht. Die mit einem Putsch an die Macht gekommene Militärregierung des Landes hat sich Russland zugewandt.
In Mali ist nicht ein einzelner Einsatz gescheitert, sondern wieder ein ganzes Modell: Tiefsitzende Konflikte in weit entfernten Weltgegenden lassen sich nicht mit der Entsendung von Soldaten beilegen.
Viele Strukturen bei der Bundeswehr machten zielgerichtete Entscheidungen unmöglich, kritisiert der Generalinspekteur der Bundeswehr Carsten Breuer im F.A.Z.-Interview. Zur Frage, ob Deutschland sich gegen Putin wehren könnte, sagt er aber: „Ja. Punkt.“
Im November 2022 wurde der deutsche Pater Hans-Joachim Lohre in Malis Hauptstadt Bamako entführt. Nun ist er nach Regierungsinformationen freigelassen worden und auf dem Weg zurück in die Heimat.
Paris setzt einen Schlussstrich unter ein Jahrzehnt Militärpräsenz im westafrikanischen Niger und beginnt mit dem Abzug seiner Soldaten. Auch für die Bundeswehr hat das Folgen.
In den westafrikanischen Staaten Mali und Niger spitzen sich die Konflikte zwischen Streitkräften und bewaffneten Gruppen zu. Nach mehreren Putschen in der Region ist die Lage äußerst unübersichtlich.
Der größte Militäreinsatz Frankreichs seit Ende des Algerienkrieges lässt nur Verlierer zurück. Von einer schonungslosen Aufarbeitung der Fehler ist die Staatsführung in Paris weit entfernt.
Der Absturz des Transportflugzeuges nahe Gao hat am Wochenende Spekulationen ausgelöst. Quellen vor Ort zufolge sollen Mitglieder der russischen Söldnergruppe an Bord gewesen sein.
Ein russisches Transportflugzeug vom Typ Iljuschin IL-76 ist in Gao abgestürzt. Die Bundeswehr hat in der Nähe noch ein Camp. Niemand will sagen, wem das Flugzeug gehört.
Mit dem Abzug der UN-Friedensmission MINUSMA nehmen die Angriffe von Islamisten und Tuareg-Rebellen in Mali wieder zu. Vor allem in Timbuktu ist die Lage dramatisch.
In Westafrika scheitert Europa wie in Afghanistan. Eine Lehre daraus lautet, dass wir die Welt nicht so machen können, wie wir selbst leben. Es wird Zeit für mehr Realpolitik.
Terroristen griffen im Nordosten des Landes ein Schiff und ein Armeelager an. Die Regierung rief eine dreitägige Staatstrauer aus. Die UN-Mission zur Stabilisierung Malis zieht trotz der Gewalt auf Wunsch der Militärregierung planmäßig bis Jahresende ab.
In Ländern wie Niger sind die Eliten keine westlichen Marionetten. Staatsstreiche haben andere Ursachen. Die Aussichten bleiben düster, Entwicklungshilfe ist nur eine Art internationaler Sozialhilfe. Ein Gastbeitrag.
Frankreich verhandelt über einen geordneten Abzug, während die Machthaber eine Einigung mit ECOWAS suchen. Von einer Militärintervention ist kaum noch die Rede.
Die Putsch-Serie in Frankreichs einstigem „Hinterhof“ offenbart eine neue Geisteshaltung in Paris. Militärische Interventionen sieht Präsident Emmanuel Macron als Falle, in die er nicht treten will.
Der Militärputsch in Gabun ist der achte auf dem afrikanischen Kontinent in nur drei Jahren. Seit August 2020 übernahmen Militärs unter anderem in Niger, in Sudan und in Mali die Macht.