FAZ+Sommerserie, sechster Teil :
Auf Du und Du mit dem Archäopteryx

Lesezeit: 9 Min.
Nur mit der Ruhe: Willkommen auf Bayerns langsamstem Fluß.
Die Entdeckung der Langsamkeit: Bei einer Paddeltour auf der Altmühl, Bayerns gemächlichstem Fluss, kommt man der Hektik der Welt erstaunlich schnell abhanden.
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Es dauerte nicht lange, und die Gedanken begannen davonzutreiben. Wir hatten uns kaum eingerichtet und waren losgepaddelt in unserem „Indianerboot“, wie die Bootsverleiherin es genannt hatte, einem offenen Kanadier, der an einen Einbaum erinnerte, mit reichlich Platz für zwei Personen und Gepäck, da waren wir im Kopf schon in einer anderen Welt. Bilder von Old Shatterhand kamen uns in den Sinn, wie er in „Winnetou I“ ein Kanurennen auf Leben und Tod gegen Winnetous Vater bestreitet, in einem leckgeschlagenen Boot, und wie er das Rennen auf abenteuerliche Weise gewinnt. Das war ziemlich weit hergeholt, schließlich waren wir hier auf der Altmühl unterwegs, nicht auf dem Rio Pecos, und schließlich paddelten wir auch keineswegs um unser Leben, im Gegenteil. Wir paddelten, um das normale Leben ein paar Tage lang hinter uns zu lassen. Und doch: das Boot, der Fluss, das stille Land – es hätte uns kaum gewundert, wären oben auf den kantigen Felsabbrüchen, die wir gelegentlich passierten, mit einem Mal die Mescalero-Apachen aufgetaucht.

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