Wildes Skifahren in La Grave :
Keiner spinnt in La Grave!

Von Christoph Schrahe
Lesezeit: 9 Min.
Einsamkeit heißt Freiheit: Das Skigebiet von La Grave könnte mit geringem technischen Aufwand an seine berühmten Nachbarn angeschlossen werden. Doch das will man in dem eigensinnigen Dorf um keinen Preis der Welt.
Nirgendwo sonst ist der kommerzielle Skibetrieb so reglementiert wie in Frankreich – außer in einem rebellischen Dorf im Département Hautes-Alpes, das von unbeugsamen Verfechtern des freien Skifahrens bewohnt wird.
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Dicht gedrängt stehen die schiefergedeckten Steinhäuser aus dem siebzehnten Jahrhundert im Dorfkern von La Grave. Sie thronen hoch über dem wilden Flüsschen Romanche auf einem Felssporn gegenüber der abweisenden Nordwand der in Bergsteigerkreisen berühmten, 3982 Meter hohen La Meije. Die trutzigen Bauten säumen enge Gassen, die hinauf zur wunderbaren, im römisch-lombardischen Stil erbauten Kirche Notre­-Dame-de-l’Assomption führen. Sie prägt unverändert das Bild von La Grave. Nur wenige, etwas altmodisch wirkende Gasthäuser haben sich am Rand des nicht einmal fünfhundert Einwohner zählenden Dorfes hinzugesellt. Ansonsten scheint die Zeit hier irgendwann vor fünfzig Jahren stehen geblieben zu sein.

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