Thüringer Wald : Im Fluss Gold und Forellen, ansonsten eher arm

Seit dem Fall der Mauer liegt das Schwarzatal im Herzen Deutschlands. Dennoch fühlt man sich dort wie am Ende der Welt - was keineswegs gegen Böhlen als Urlaubsort spricht.
Mit Günni stehe ich am Männerhaus. Wir haben uns unter das Vordach verzogen, weil es regnet. Die Wiese wird nass, der Grillplatz wird nass, der Seerosenteich ist schon nass. Das Männerhaus liegt am Rande des Dorfes Böhlen, auf einem Wiesenbuckel, kurz bevor der Wald beginnt, der ein kleiner Teil des großen Thüringer Waldes ist. Günni ist nach der Pensionierung aus der Pfalz nach Böhlen gezogen, und ich wüsste gerne, warum. Hör mal! Sagt er. Hörste das? Die Ruhe? Wir stehen am Männerhaus und hören der Ruhe zu, die derzeit vor allem aus Regen besteht. Dann höre ich wieder Günni zu, denn er redet sehr gerne. Anscheinend auch mit dahergelaufenen Fremden, aber wer ist in kleinen Dörfern schon fremd? Es grüßt ja jeder jeden, und wer nicht grüßt, der guckt zumindest neugierig. Es passiert hier ja nicht viel.