90 Millionen im Eurojackpot : Unvorstellbar viel

Jetzt oder nie: Wer schon immer einmal steinreich werden wollte, versucht es dieser Tage mit den sechs Richtigen im Eurojackpot. Viele wissen genau, was sich mit dem Geld alles kaufen oder erfüllen ließe.
In einem Kiosk in der Frankfurter Innenstadt gibt ein junger Mann einen Lottoschein ab. „Küss, küss“, sagt er und fordert seine Freundin dazu auf, seinem Schein einen Kuss zu geben. Sie lacht und drückt ihre knallroten Lippen auf den Zettel. Es steht viel auf dem Spiel: 90 Millionen Euro liegen im Eurojackpot. Er glaube nicht daran, dass er gewinnt, sagt der junge Mann. „Aber versuchen kann man es ja.“ Von dem Gewinn würde er sich ein Haus kaufen. „Die Hälfte kannst du mir geben“, sagt seine Freundin.
„Auf keinen Fall würde ich mein Geld für Zigaretten und Alkohol rauswerfen“, sagt eine Frau und wirft einen Blick auf die Bierflaschen, die im Kühlschrank stehen. Auch sie würde sich von den 90 Millionen Euro ein Haus kaufen. „Und definitiv würde ich hier wegziehen.“ Ihr Traum ist es, sich in irgendeinem warmen Land selbständig zu machen.
Einen Teil verschenken, Haus kaufen,
„Ich würde mindestens ein Viertel des Gewinns meiner Familie und meinen Freunden schenken“, sagt ein anderer Kunde, „und dann eine große Party schmeißen.“ Sein Freund stimmt ihm zu. Er würde die Rechnungen für seine Freunde begleichen, sagt er. „Außerdem würde ich für kranke und behinderte Kinder spenden.“
Der Kioskverkäufer ist etwas zurückhaltender. 90 Millionen Euro seien zu viel Geld, um sich davon eine Vorstellung zu machen. Wahrscheinlich würde er verrückt werden, fürchtet er – und zu viele Partys feiern: „Das sieht man ja bei den ganzen reichen Leuten.“ Ein Kunde, der gerade seinen Lottoschein abgibt, sieht das ähnlich. Die Summe sei so dermaßen hoch, dass er sich gar nichts darunter vorstellen könne. „Ich mach’ mir keine Gedanken über Dinge, die ich noch nicht habe“, fügt eine Frau hinzu.
Bei anderen Lottospielern steht wiederum ganz viel auf der Wunschliste. „Erst würde ich ein schönes Haus und ein Auto kaufen“, sagt ein Mann. Den Rest würde er sicher anlegen – „schließlich möchte man nicht gleich alles wieder verlieren“. Auf dem Schein, fügt er hinzu, kreuze er den Geburtstag seines Kindes an.
An einer S-Bahn-Haltestelle steht eine Rentnerin vor einem anderen Kiosk und füllt einen Lottoschein aus. Sie würde nicht die gesamten Summe behalten, sagt sie. „Ein bisschen würde ich auch an eine Kinderklinik spenden“, denn Kinder lägen ihr sehr am Herzen.
Eurojackpot
Diese 2012 gegründete Mehrstaaten-Lotterie kann in ganz Europa gespielt werden. Sie verspricht dabei höhere Gewinnsummen als bei den nationalen Lotto-Spielen. 90 Millionen Euro waren noch nie im Jackpot, bereits zehn Ziehungen war der Hauptpreis nicht ausgeschüttet worden.