Blutiger Streit unter Rockern : Schüsse als Folge eines Revierstreits

Im Rockerprozess wird der Hintergrund des Mordversuchs an Himmelfahrt klarer. Offenbar fürchteten Mitglieder des verbotenen Hells-Angels-Charter „Westend“ um ihren Einfluss im Milieu.
Wie bei einem Puzzle setzt sich Teil für Teil das Schreckensbild zusammen, das den Schusswechsel am Himmelfahrtstag vergangenen Jahres in der Innenstadt als Abrechnung im Rocker-Milieu zeigt. Allerdings sind auch am zweiten Tag der Verhandlung vor dem Landgericht viele Fragen zum Hintergrund des Mordversuchs offengeblieben. An ihr ehernes Gesetz, nicht mit Polizei oder Justiz zu sprechen, halten sich „Motorradfreunde“ selbst dann, wenn ihre in Frankfurt einst wohlgeordnete Welt aus den Fugen gerät. 5. Mai 2016, gegen 16.50 Uhr: Laut Anklage springen Athanasios A. und einer seiner Begleiter von ihren Sitzen im Café Helium am Friedrich-Stoltze-Platz auf und eröffnen das Feuer auf den Fahrer eines Geländewagens, der am Fahrbahnrand steht. Der 41 Jahre alte Munis H. wird in dem Wagen schwer verletzt, auch sein Cousin wird getroffen, seine Lebensgefährtin kommt mit einem Schock davon. Auf dem Platz bricht Panik aus.