Fliegerbombe in Frankfurt : Entschärfung soll gegen 23 Uhr beginnen

Nach dem Fund einer Fliegerbombe im Frankfurter Gallus müssen 8000 Menschen ihre Wohnungen und Arbeitsplätze am Abend verlassen. Hier die wichtigsten Hinweise.
Rund 8000 Menschen müssen am Donnerstagabend wegen einer Bombenentschärfung in Frankfurt ihre Wohnung oder ihren Arbeitsplatz verlassen. Der 50 Kilo schwere Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg war am Mittwoch bei Bauarbeiten in der Nähe der Frankfurter Messe gefunden worden. Bis um 19 Uhr soll ein Gebiet mit einem Radius von 500 Metern rund um den Fundort evakuiert sein, wie die Feuerwehr Frankfurt mitteilte.
Um 23 Uhr beginnen Spezialisten dann mit der Entschärfung, die nach Schätzungen eine Stunde dauern könnte. Das Ende der Sperrung im Frankfurter Gallusviertel geben Polizei und Feuerwehr dann im Internet und im Radio bekannt. Während des Evakuierungszeitraums kommt dort der öffentliche Nahverkehr in dem Gebiet zum Erliegen.
Betreuungsstelle im Messe-Forum
Die Frankfurter Feuerwehr hat auf ihrer Internetseite die mutmaßlich wichtigsten Fragen und Antworten zur anstehenden Entschärfung zusammengestellt. Unter anderem weist sie darauf hin, dass sich Anlieger selbständig die Evakuierungszone (siehe Karte) verlassen müssen. Wer einen Kranken- oder Behindertentransport benötigt, solle sich so bald wie möglich an das Bürgertelefon wenden unter 069/212-111 oder auf dem Registrierungsportal anmelden.

Darf man auf eigene Gefahr Zuhause oder am Arbeitsplatz bleiben? Diese Frage beantwortet die Feuerwehr mit einem klaren Nein. „Im Zweifelsfall sind die Polizeibeamten ermächtigt, Wohnungen unter Einsatz von unmittelbarem Zwang zu räumen“, hebt sie hervor.
Wer nicht bei Freunden oder Verwandten anderswo unterkommen kann, für den steht die Betreuungsstelle offen. Sie befindet sich in Forum der Messe Frankfurt, Ludwig-Erhard-Anlage 1 und ist vom Gallus aus zu Fuß erreichbar. Und zwar nach 18 Uhr. Dort wird dann auch ein Imbiss gereicht. Wer spezielle Nahrung benötigt, soll diese selbst mitbringen.
Wie der Rhein-Main-Verkehrsverbund mitteilt, sind die S-Bahn-Linien S3, S4, S5 und S6 betroffen und voraussichtlich auch die RMV-Bahnlinien RB15, RE30, RB34, RB40, RB41, RB48, RE98, RE99 - je nach Uhrzeit der Sperrung. Im Stadtgebiet Frankfurt werden die Straßenbahnlinien 11 und 21 sowie die Buslinien 46 und 52 unterbrochen oder eingestellt.
Anfang September vergangenen Jahres hatte der Fund eines Weltkriegs-Blindgängers in Frankfurt deutschlandweit für Aufsehen gesorgt. Damals hatten rund 65.000 Menschen ihre Häuser verlassen müssen.