Prozessbeginn im NSU 2.0 : „Ein gerissener Betrüger“

Am Mittwoch beginnt der Prozess gegen den Mann, der hinter der Drohbriefserie „NSU 2.0“ stehen soll. Fällt damit eine Last von der Polizei?
Wenn am Mittwoch der Prozess gegen Alexander M. beginnt, den Mann, der mutmaßlich hinter den Drohschreiben „NSU 2.0“ steht, wird die Polizei sagen können, dieser Beschuldigte sei keiner von ihnen. Kein Staatsdiener, der einmal einen Eid darauf geschworen hat, das Grundgesetz und die Verfassung Hessens zu wahren. Keiner, der den Beruf einst ergriffen hat, weil er für die Sicherheit und den Schutz des Bürgers eintreten wollte. Stattdessen muss sich Alexander M., ein 53 Jahre alter arbeitsloser Mann aus Berlin, vor dem Landgericht verantworten. Ihm wird zur Last gelegt, insgesamt 116 Drohschreiben verfasst und über verschlüsselte Kanäle an Personen des öffentlichen Lebens verschickt zu haben, darunter die Anwältin Seda Basay-Yildiz und die Linkenpolitikerin Janine Wissler. Polizei und Staatsanwaltschaft sind überzeugt davon, dass Alexander M. allein gehandelt hat. Die Beweislast gegen den Angeklagten ist hoch, nachdem man seiner letztlich über Spuren im Netz habhaft geworden war und Textfragmente auf seinem Computer hat sichern können.
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