Oktoberfestwirt Hausmann : „Wir Schausteller werden gerne unterschätzt“
Wenn es denn tatsächlich so sein sollte, dass wir als Gesellschaft in einer gewissen Depression sind, dann sind Volksfeste ja genau der Ort, um die Sorgen des Alltags mal zu vergessen und zu sagen, dass man mal fünf Stunden Spaß hat.
Was die Volksfeste der vergangenen zwei Jahre betrifft, auf keinen Fall. Sie funktionieren sogar besser als vor Corona.
Da muss ich vielleicht etwas ausholen und mal auf die Tradition zu sprechen kommen. Wir machen das ja in der fünften oder sechsten Generation. Auch meinem Bruder und mir wurde das gewissermaßen in die Wiege gelegt, und wir machen das aus Leidenschaft. Natürlich müssen wir schauen, dass wir auch unseren Lebensunterhalt verdienen, aber ein Stück weit sieht sich die Schaustellerbranche sicher auch in der Verantwortung, dass wir den Menschen Abwechslung bieten. Das Oktoberfest ist da sicher von der Dippemess zu unterscheiden. Zum Volksfest kann ich spontan hingehen und auch mal nur eine Stunde bleiben für eine Bratwurst und zwei Fahrten. Aufs Festzelt hier bereiten sich alle vor, besorgen sich was Trachtenmäßiges zum Anziehen, verabreden sich in Gruppen. Hier wie dort ist aber unser Job, dass die Menschen ein Lächeln auf den Lippen haben, sobald sie bei uns reinkommen.
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