Täter verrät sich selbst :
Greisin von verwirrtem Nachbarn erstochen

Lesezeit: 2 Min.
Reinhard Hübner, Sprecher der Staatsanwaltschaft Gießen (hier ein Foto von 2001): „Es ist denkbar, dass der Mann in einem schizophrenen Schub gehandelt hat”
Grausige Bluttat eines geistig Verwirrten: Ein Arbeitsloser hat in Alsfeld eine 91 Jahre alte Nachbarin in einem Mehrfamilienhaus erstochen und sich anschließend bei der Polizei verraten. Der Mann wurde in ein psychiatrisches Krankenhaus gebracht.
Merken

Grausige Bluttat eines geistig Verwirrten: Ein Arbeitsloser hat in Alsfeld im Vogelsberg eine 91 Jahre alte Nachbarin in einem Mehrfamilienhaus erstochen und sich anschließend selbst bei der Polizei verraten. Die Frau wurde am Donnerstag auf der Kellertreppe des Hauses gefunden, wie die Staatsanwaltschaft Gießen am Montag mitteilte. Ein Obduktion habe ergeben, dass die Seniorin mit fünf Stichen in die Brust getötet wurde. Der 40 Jahre alte Täter habe sich gegenüber Polizisten offenbart, die ihn wegen seines merkwürdigen Verhaltens am Gießener Hauptbahnhof angesprochen hatten. Der Mann wurde in ein psychiatrisches Krankenhaus gebracht.

Bei der Suche nach dem Motiv tappen die Ermittler noch völlig im Dunkeln. Streitigkeiten zwischen Täter und Opfer seien nicht bekanntgewesen, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Reinhard Hübner. Polizeilich in Erscheinung getreten war der allein lebende Mann bislang nicht. Er sei aber in ärztlicher Behandlung gewesen. „Es wurde schon darüber nachgedacht, ob er betreut werden muss“, sagte Hübner. Ein psychiatrisches Gutachten soll nun klären, inwieweit der Mann schuldfähig ist. „Es ist denkbar, dass der Mann in einem schizophrenen Schub gehandelt hat“, erklärte der Behördensprecher.

Leblos auf der Kellertreppe

Als Bundespolizisten den Mann im 50 Kilometer von Alsfeld entfernten Bahnhof ansprachen, sagte der 40-Jährige, dass er gerade seine Nachbarin erstochen habe. Als alarmierte Kriminalbeamte im Haus nachschauten, entdeckten sie die alte Frau leblos auf der blutverschmierten Kellertreppe liegen. Sie fanden auch die Tatwaffe, ein Küchenmesser mit einer 20 Zentimeter langen Klinge.

Bei den weiteren Vernehmungen schwieg der Mann beharrlich. Zeugen für die Tat gebe es nicht, sagte Hübner. Bei der Spurenauswertung werde nun überprüft, ob die Fingerabdrücke auf dem Messer dem Türken zugeordnet werden können. Die Tat spielte sich in einer ruhigen Wohngegend mit gepflegten Vorgärten in Alsfeld ab.

  翻译: