Rückkehr der Autokennzeichen : Freie Fahrt für Schildbürger
Der Geschäftsführer des Landkreistages ist empört. Er vergleicht die Rückkehr zu aussortierten Autokennzeichen mit den Streichen in der sagenhaften Stadt der Tolpatsche und Dilettanten. Mit dieser Meinung steht er ziemlich allein da.
Die Bürger von Schilda hätten es gar nicht erst so weit kommen lassen. Wenn man ihnen ihr Wappen hätte wegnehmen wollen, sie hätten es im See versenkt und vergessen, wo das war. Die Bundesbürger der Siebziger aber haben nur müde und ratlos den Kopf geschüttelt, als die Welle der Eingemeindungen über die Republik schwappte. Als jahrhundertealte Ortsnamen nur noch hinter einem Bindestrich auftauchen durften, historische Rathäuser verwaisten und dafür auf der grünen Wiese hässliche Bürokomplexe aus Beton entstanden - und eben vertraute Autokennzeichen aufgegeben werden mussten. Auch in Hessen wütete die Gebietsreform, angeblich, um alles effizienter zu machen.
