EM-Prognose : Frankreich hat keine Probleme zum Auftakt

Das erste Spiel des Tages verspricht die meiste Spannung. Laut EM-Prognose haben die Belgier danach eher leichtes Spiel. Auch beim abschließenden Duell mit Frankreich sind die Rollen klar verteilt.
Auch an diesem Montag gibt es bei der Fußball-Europameisterschaft in Deutschland wieder drei Vorrundenspiele. Erstmals greift auch ein weiterer Mitfavorit ins Geschehen ein: Frankreich beginnt gegen Österreich. Aber auch die Partien zuvor mit der Ukraine und Belgien versprechen einiges. In der EM-Prognose der F.A.Z. von Daniel Memmert und Fabian Wunderlich zeigt sich in vier verschiedenen Kategorien, wer die besten Chancen hat. Die Siegwahrscheinlichkeit basiert auf Daten des Wettmarkts.
Das erste Spiel des Tages verspricht die meiste Spannung (15.00 Uhr im F.A.Z.-Liveticker zur Fußball-EM, bei RTL und bei MagentaTV). In der Prognose liegen Rumänien und die Ukraine aber dennoch so weit auseinander in den Kategorien, dass es einen Favoriten gibt. Immerhin kam die Ukraine 2021 bis ins Viertelfinale, auch die Zahlen aus der Weltrangliste und beim Marktwert sehen sie in diesem Duell vorn. Die Siegwahrscheinlichkeit beträgt 47,2 Prozent, für Rumänien sprechen immerhin noch genau 25 Prozent.
Zum Abschluss des Tages kommt es zum interessanten Spiel zwischen Österreich und Frankreich (21.00 Uhr im F.A.Z.-Liveticker zur Fußball-EM, in der ARD und bei MagentaTV). Beide schieden vor drei Jahren schon im Achtelfinale aus, diesmal trauen viele ihnen zu, ein wenig weiter zu kommen. Die Weltrangliste spricht klar für die Franzosen, ähnlich ist es beim Marktwert. Auch der Wettmarkt legt sich fest auf die Équipe tricolore mit einer Siegwahrscheinlichkeit von 63,3 Prozent. Für Österreich sprechen nur 15,6 Prozent.
Wer führt die EM-Prognose durch?
Daniel Memmert, Mathematiker, Professor und geschäftsführender Institutsleiter am Institut für Trainingswissenschaft und Sportinformatik, kennt insbesondere auch die psychologischen Tücken von Vorhersagen und konnte in eigener Forschung belegen, dass sich Experten dabei regelmäßig überschätzen. Daher empfiehlt er statt auf einzelne Expertenmeinungen lieber auf die Prognosen von datenbasierten Modellen zu vertrauen. Seine weiteren Arbeitsschwerpunkte liegen in der Bewegungswissenschaft (Kognition und Motorik), in der Sportpsychologie (Aufmerksamkeit und Motivation) sowie in der Sportinformatik (Big Data, ML, KI). Sein Institut kooperiert mit verschiedenen Fußball-Bundesligavereinen, Dax-Unternehmen und organisiert den ersten internationalen Weiterbildungs-Masterstudiengang „Spielanalyse“ sowie das Zertifikat „Sportdirektor im Amateur- und Nachwuchsleistungsfußball“.
Fabian Wunderlich, Mathematiker, hat mehrere Jahre im Sportwetten-Bereich gearbeitet und an der Deutschen Sporthochschule Köln zum Thema Vorhersagemodelle im Sport promoviert. Seine primäre Expertise liegt in der Anwendung von mathematischen und informatischen Verfahren auf Sportdaten und seine Forschungsschwerpunkte unter anderem in den Bereichen Vorhersagemodelle, Sportwetten, Wettquoten sowie Zufallseinflüsse im Sportspiel.
Gemeinsam haben sich beide in einem Übersichtsartikel mit Vorhersagemodellen im Sport befasst und in einer aktuellen Studie den hohen Zufallseinfluss im Fußball nachgewiesen, der letztendlich die Vorhersagen so schwierig macht. Darüber hinaus wissen sie, wie wichtig Wettquoten im Vorhersagebereich sind, und haben den Nutzen von Wettquoten für die Analyse von Leistungsstärken und in der Vorhersage von Fußballspielen untersucht. Weitere aktuelle Studien befassen sich mit der Frage, inwiefern Positionsdaten oder Social-Media-Daten Vorhersagemodelle für Fußballspiele verbessern können.