Fußball-EM 2024: Spanien im Finale gegen England laut Prognose Favorit

Nach 50 (Vor-)Spielen entscheidet das 51. dieser Fußball-Europameisterschaft, wer König des Kontinents wird. Spanien und England treffen an diesem Sonntag (21.00 Uhr im F.A.Z.-Liveticker zur Fußball-EM, in der ARD und bei Magenta TV) final aufeinander. In der EM-Prognose der F.A.Z. von Daniel Memmert und Fabian Wunderlich zeigt sich in vier verschiedenen Kategorien, wer die besten Chancen hat. Die Siegwahrscheinlichkeit basiert auf Daten des Wettmarkts. Von einem erwartbaren Finale möchte Memmert nicht sprechen. „Bei den kleinen Qualitätsunterschieden zwischen den Topmannschaften, dem generell hohen Zufallseinfluss im Fußball und dem K.-o.-System ist in so einem Turnier nichts wirklich erwartbar“, sagt er mit Blick auf den Turnierverlauf. „Aber tatsächlich haben sich zwei der absoluten Favoriten durchgesetzt, also Mannschaften, die auch vorm Turnier zu den Top fünf gehört haben.“ Beide Mannschaften waren schon 2021, als Italien den Titel gewann, nahe dran. Spanien scheiterte im Halbfinale am späteren Europameister, der die Engländer schließlich im Finale im Elfmeterschießen besiegte. In der Weltrangliste sind die Briten knapp vor Spanien (Platz fünf und Platz acht), beim durchschnittlichen Marktwert der Spieler im EM-Kader liegen die Profis aus der Premier League ein wenig deutlicher vorne (58,5 Millionen Euro zu 37,1). „Spanien ist der leichte Favorit“ Bei der Gewinnwahrscheinlichkeit allerdings spricht mehr für Spanien, die bisher jedes Spiel bei diesem Turnier, auch wenn es gegen Deutschland im Viertelfinale erst nach Verlängerung war, gewannen. Für einen spanischen Sieg nach regulärer Spielzeit sprechen 39,4 Prozent, für England nur 27,3. Dass das Spiel in die Verlängerung geht, ist zu 33,4 Prozent wahrscheinlich. Sollte es so weit kommen oder gar zum Elfmeterschießen, gewinnt Spanien zu 59,4 Prozent. Das war vor dem Turnier nicht unbedingt zu erwarten. „Normalerweise ändern einzelne schlechte Spiele die Qualitätseinschätzung einer Mannschaft nicht drastisch, das haben wir zum Beispiel bei den Engländern gesehen, die nach der schwachen Vorrunde immer noch Topfavorit waren“, sagt Wunderlich. „Über das ganze Turnier hinweg hat sich die Einschätzung allerdings umgedreht. Die Spanier, die vor dem Turnier nur eine halb so große Titelchance wie England hatten, sind aufgrund der Turnierleistungen jetzt der leichte Favorit im Finale.“ Dass das Endspiel erst nach Elfmeterschießen entschieden wird, ist gar nicht so unwahrscheinlich. „In engen Spielen und bei wenig erwarteten Toren steigt die Chance auf ein Elfmeterschießen. Beides ist hier der Fall“, sagt Wunderlich. Laut Prognose fällt die Entscheidung über den Europameister 2024 zu 79,6 Prozent vorher, demnach aber auch zu mehr als 20 Prozent erst im Elfmeterschießen. Dass zwei oder weniger Tore fallen, ist die wahrscheinlichere Variante mit 62,2 Prozent. Dass in der regulären Spielzeit drei oder gar mehr erzielt werden, dafür sprechen 37,4 Prozent. Erstaunlich ist auch, dass die Wahrscheinlichkeit, dass ein Spanier „Spieler des Turniers“ wird, deutlich höher ist. „Das ist natürlich deutlich schwieriger als beim Spielergebnis, weil das Spielergebnis ein viel objektiveres Maß ist und viel mehr Daten vorliegen“, sagt Memmert. „Aber was sich auf jeden Fall sagen lässt, ist, dass auch hier die Spanier beste Chancen auf die Auszeichnung haben. Denn mit Lamine Yamal, Rodri, Dani Olmo und Fabian Ruiz gehören gleich vier Spieler zum absoluten Favoritenkreis.“