FC Bayern gewinnt in Freiburg : „Dieser Sieg gehört zu unseren schönsten Siegen“
Max Eberl, der Sportvorstand des FC Bayern München, freute sich über den 2:1-Arbeitssieg in der Bundesliga nach der hohen 0:3-Niederlage in der Champions League am Mittwoch bei Feyenoord Rotterdam. Dazu registrierte er nach dem am Ende hart erkämpften Erfolg beim SC Freiburg durch die Treffer von Harry Kane (15. Minute) und Kim Min-jae (54.) bei einem Gegentor durch Matthias Ginter (68.) mit Vergnügen, dass der Meister und Tabellenzweite Bayer 04 Leverkusen bei RB Leipzig nicht gewonnen, sondern nur 2:2 gespielt hatte. „Wir haben ein sehr gutes Wochenende gehabt“, lautete Eberls Schlussbilanz nach dem schmucklosen, aber wertvollen Sieg am Samstagnachmittag. Inzwischen sechs Punkte Vorsprung auf den Titelverteidiger – das ist ein Guthaben, von dem der Rekordmeister fürs Erste zehren kann.
Erleichtert äußerte sich auch der Münchner Trainer Vincent Kompany. „Ich wusste, dass dieses Spiel nach einer schwierigen Woche nicht einfach wird. Wir sind mit der richtigen Mentalität gekommen. Es war nicht unser schönstes Spiel, aber der Sieg gehört zu unseren schönsten Siegen.“ Zufrieden, aber nicht glücklich war dagegen der Freiburger Trainer Julian Schuster. Da Niederlagen niemanden im Fußball froh stimmen, lobte er vor allem, dass seine Mannschaft „Leidenschaft und Willen gezeigt“ habe.
Es war die fünfzigste Bundesliga-Begegnung zwischen dem Sport-Club und dem FC Bayern. Sie kam wie gerufen für die Münchner, die über all die Jahre erst viermal gegen die Freiburger verloren haben, die seit nunmehr 18 Spielen auf den fünften Erfolg gegen den Rekordmeister warten. Der war am Mittwoch bei seinem Champions-League-Auftritt in Rotterdam ausgekontert worden und kehrte missgelaunt heim. Chancen auf ein besseres Resultat hatte es genug gegeben, doch wenn selbst Kane, immer noch die Nummer eins der Bundesliga-Torschützenliste, wieder einmal nicht trifft und damit die inzwischen lange Strecke ohne Tore aus dem Spiel heraus weiter verlängerte, schmälert das auch die Aussichten der Bayern, am Ende auch gegen Widerstände gewinnen zu können.
Kanes letztes Tor jenseits der konsequent genutzten Elfmeteroption gelang dem Engländer vor der Reise nach Freiburg am 22. November 2024 in Augsburg beim 3:0-Sieg gegen den bayerischen Nachbarn. Zum Glück bewahrt Trainer Kompany, ein belgischer Stoiker, an guten wie an schlechten Tagen die Ruhe, sodass sich die Bayern-typische Unruhe nach dem Flop von Rotterdam rasch legte. „Wir haben nicht zum ersten Mal verloren“, sagte er vor der Reise in den Breisgau, „wir haben aber auch schon viele Spiele in Folge ohne Gegentor gewonnen, deshalb bleibe ich ruhig.“
In Freiburg begann das Spiel unter bayerischer Kontrolle. Gefährlich wurden die konzertierten Aktionen der Münchner aber zunächst nur dann, wenn Jamal Musiala Tempo in die betulichen Kombinationen brachte. Dem Bundesliga-Primus, gegenüber der Startaufstellung in Rotterdam auf fünf Positionen verändert, gehörte auch die erste veritable Torgelegenheit in diesem Duell der wenigen Highlights, nach dreizehn Minuten flog der Ball an den Pfosten. Glück für den im Vergleich zur Startelf am vorigen Samstag in Stuttgart mit sechs neuen Kräften startenden SCF, der sich weiter einer tendenziellen Schutzhaltung befleißigte, damit jedoch den Führungstreffer der Münchner nicht verhindern konnte.
Zwei Minuten später war Kane wieder so weit, dass er aus einem Zusammenspiel mit seinem langjährigen Tottenham-Buddy Eric Dier das 1:0 mit einem kernigen Rechtsschuss erzielte. Mit seinem siebzehnten Bundesligatreffer endete die wochenlange Torflaute des Kapitäns der englischen Nationalmannschaft aus dem laufenden Spiel. Das hieß aber nicht, dass als nächstes ein Münchner Feuerwerk folgte. Die Bayern beschieden sich auf dem rutschigen Geläuf bis zur Pause weiter damit, die Freiburger Aktionen einzuhegen und trugen damit zur Entemotionalisierung in diesem Spiel bei.
Die Hoffnung auf eine Wende oder ausgleichende Gerechtigkeit aber lebte weiter in der Freiburger Mannschaft, die eine Halbzeit lang vor allem auf Fehlervermeidung gesetzt hatte. Aber zunächst nur für knapp zehn Minuten. Dann hieß es nach Kimmichs Eckball und Kims Kopfball, bei dem sich der Koreaner robust und an der Grenze zum Foul gegen den Freiburger Torwart Noah Atubolu durchsetzte, 2:0 für den Favoriten.
Die Freiburger, die nun endlich ihren Respekt ablegten, kamen nach Doans Eckball und Ginters Kopfball immerhin zum Anschlusstreffer und machten das bis dahin nicht eben aufregende Spiel damit endlich spannender. Am Ende jedoch reichte es zu einem schmucklosen, aber hart erarbeiteten Sieg der Bayern. Mehr hatten sie an diesem Samstag zwischen zwei Champions-League-Spielen auch nicht angestrebt.