Poker um Nationalspieler : Kovac rechnet fest mit Transfer von Sané zu Bayern

Kommt er nach München? Oder kommt er nicht? Der mögliche Transfer von Leroy Sané zum FC Bayern zieht sich seit Wochen. Nun spricht Trainer Niko Kovac darüber – und gibt sich erstaunlich optimistisch.
Bayern-Trainer Niko Kovac rechnet fest mit einer Verpflichtung von Nationalspieler Leroy Sané. „Ich bin sehr zuversichtlich, und ich gehe davon aus, dass wir ihn bekommen können“, sagte der Coach des deutschen Fußball-Rekordmeisters in einem Interview des ZDF, das am Sonntag ausgestrahlt wurde. „Den möchten wir.“ Die Klubspitze der Münchner bemühe sich „sehr engagiert“ um einen Transfer des 23 Jahre alten Offensivspielers von Manchester City. Der FC Bayern habe klar gesagt, dass er einen Hochkaräter holen möchte, betonte Kovac. „Leroy ist ein toller Fußballer, der das in England, aber auch in der Nationalmannschaft auch bewiesen hat“, sagte der 47-Jährige.
Die Bayern werben seit Wochen um Sané. Sportdirektor Hasan Salihamidzic soll der „Bild“ zufolge Verhandlungen mit dessen Arbeitgeber City aufgenommen haben. Solch ein Transfer sei jedoch in der heutigen Zeit nicht einfach, merkte Kovac an. „Sonst wäre es ja schon durch“, sagte der Trainer. Das Gesamtpaket aus Ablöse und Gehalt für den Außenstürmer würde 100 Millionen Euro klar übersteigen.
Für Rekordnationalspieler Lothar Matthäus ist Sané die „1a-Lösung“ als Neuzugang für die Offensive auf der Außenbahn. „Wenn er Ja sagt, bin ich sicher, dass man eine Lösung finden wird, dann greift Bayern tief in die Tasche“, sagte Matthäus dem Fachmagazin „Kicker“. Da ein Klub neben der Qualität auch auf die Mentalität achten müsse, wäre er beim früheren Dortmunder Ousmane Dembélé vorsichtiger. „So jemand kann einen ganzen Verein verrückt machen“, meinte Matthäus über den Franzosen vom FC Barcelona.
TV-Experte Matthäus sieht den FC Bayern trotz der gewachsenen Konkurrenz auch für die anstehende Saison als Favorit. Als mögliche Konkurrenten neben Borussia Dortmund nannte der 58-Jährige RB Leipzig und Bayer Leverkusen, die bei etwas mehr Konstanz aus dem Zwei- einen Drei- oder Vierkampf machen könnten. „Trotzdem kommt es auf die Bayern an“, sagte Matthäus. „Erlauben sie sich Schwächen, wird Dortmund mehr bereit sein als letzte Saison. Den Fehler, sich schwachzureden, werden sie kein zweites Mal machen.“