Kommentar zu Hummels-Poker :
Ein Rückfall in alte Zeiten

Peter Penders
Ein Kommentar von
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Uli Hoeneß hat wohl nur ein Ziel: den Preis für die Ablöse für Mats Hummels zu drücken.

Hoeneß will die erste Trumpfkarte im Hummels-Poker ziehen – und erhält Widerspruch beim FC Bayern. Harmonisch geht dieser Wechsel wohl nicht über die Bühne. Aber vielleicht kracht es woanders als erwartet.

Die Stones oder die Beatles? Westernhagen oder Grönemeyer? Mercedes oder BMW? Das waren mal Fragen, die nur eindeutig zu beantworten waren für die treuesten Fans. Ein bisschen von beiden war so unmöglich wie ein bisschen schwanger, und genauso verhält es sich nun in dieser Frage: Bayern oder Dortmund?

Für den Fan ist die Angelegenheit eindeutig. Selbst wer nur ein wenig mit der einen Seite sympathisiert, drückt nicht gleichzeitig die Daumen für den anderen Verein, meistens nicht einmal in internationalen Wettbewerben. Ein solches Statement wünschen sich die Anhänger auch von ihren Spielern, und deshalb wird so ein Transferwunsch, wie ihn der Dortmunder Kapitän Mats Hummels kundgetan hat, auch wie ein kleiner Verrat, wie das Ende einer großen Liebe und nicht wie der simple Wechsel des Arbeitgebers empfunden. Nichts anderes aber ist es, wenn man alle Folklore beiseitelässt.

Glaubte man aber, dass sich das Verhältnis der beiden Vereine so weit verbessert hat, dass man auf gegenseitige Provokationen und anschließende Vorwürfe wie einst bei den Wechseln von Mario Götze und Robert Lewandowski verzichten würde, so hielt diese Hoffnung nur kurz.

Mats Hummels (links) wird sich von Dortmund verabschieden – nur wann?
Mats Hummels (links) wird sich von Dortmund verabschieden – nur wann?dpa

Der Hinweis von Uli Hoeneß, dass Hummels quasi an die Münchner Tür geklopft und sich bei den Bayern über seinen Vater und Berater selbst ins Gespräch gebracht habe, ist ein Rückfall in die alten Zeiten und dient ziemlich durchsichtig nur einem Ziel: den Preis für die Ablöse zu drücken. Interessanterweise widersprach Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge der Darstellung von Hoeneß, was auf einen Machtkampf in München deutet.

Auf die Dortmunder Fans muss die Vorstellung, dass sich die beiden Vereine nicht einigen könnten und Hummels am Ende ein weiteres Jahr bis zum Ablauf seines Vertrages beim BVB bleiben müsste, ehe er ablösefrei gehen dürfte, wie ein zusätzlicher Affront wirken. In jedem Fall wollte Hoeneß wohl die erste Trumpfkarte im Ablösepoker ziehen, hat damit gleichzeitig aber seinem vielleicht zukünftigen Spieler bestmöglich in Misskredit gebracht. Harmonisch, so scheint es, wird auch dieser Wechsel nicht über die Bühne gehen, aber vielleicht kracht es woanders als erwartet.

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