Zweite Fußball-Bundesliga : St. Paulis Siegeserie geht weiter

Der FC St. Pauli gewinnt mit Trainer Hürzeler auch das achte Spiel in Serie in der 2. Liga. Rostocks Coach Glöckner wird entlassen. Und Ujah avanciert zum Helden in Braunschweig.
Die Überflieger des FC St. Pauli haben ihre beeindruckende Erfolgsserie mit einem hohen Auswärtssieg fortgesetzt und dürfen mittlerweile sogar vom Aufstieg in die Fußball-Bundesliga träumen.
Die Hamburger gewannen am 25. Spieltag der 2. Liga 5:0 (4:0) bei Schlusslicht SV Sandhausen. Damit hat St. Pauli nur noch acht Punkte Rückstand auf den zuletzt schwächelnden Stadtrivalen Hamburger SV auf Platz drei.
Jackson Irvine (45.+3/88.), Manolis Saliakas (19.), Lukas Daschner (24.) und Oladapo Afolayan (25.) trafen für die „Kiezkicker“, die den achten Dreier in der achten Partie unter der Regie von Trainer Fabian Hürzeler holten.
Dagegen taumelt Sandhausen nach dem siebten Spiel ohne Sieg in Folge dem Abstieg entgegen. Zu allem Überfluss sah Alexander Esswein in der Nachspielzeit der ersten Hälfte die Rote Karte wegen groben Foulspiels (45.+1).
Vor 7642 Zuschauern im Stadion am Hardtwald wurde der SVS in den ersten 25 Minuten von den Gästen regelrecht auseinandergenommen. Die Hamburger Offensive spielte Katz und Maus mit der völlig überforderten Defensive der Kurpfälzer. Direkt im Anschluss an den Platzverweis für Esswein schraubte Irvine das Ergebnis noch vor der Pause in die Höhe.
Zu Beginn des zweiten Durchgangs vergaben die Hamburger zahlreiche Chancen auf weitere Tore. Danach verwaltete St. Pauli den Vorsprung nur noch – weitere Treffer für die Gäste waren dennoch möglich.
Ujah wirft Feuerwerkskörper vom Platz
Das Niedersachsen-Derby zwischen Eintracht Braunschweig und Hannover 96 musste unterdessen schon in der ersten Halbzeit zweimal unterbrochen werden. Grund waren jeweils Leuchtraketen, die einmal aus dem Hannoveraner (8. Minute) und einmal aus dem Braunschweiger Fanblock (40. Minute) auf das Spielfeld geworfen wurden. In einer Szene nahm Eintracht-Stürmer Anthony Ujah einen noch brennenden Feuerwerkskörper selbst in die Hand und warf ihn vom Platz.

Das Spiel gewann Eintracht Braunschweig in letzter Minute. Durch ein Tor von Jannis Nikolaou in der Nachspielzeit besiegte der Abstiegskandidat den niedersächsischen Erzrivalen verdient mit 1:0 (0:0). Vor 20.995 Zuschauern vergaben die Braunschweiger schon vorher mehrere klare Chancen. Die schwachen 96er bleiben durch diese Niederlagen im neuen Jahr sieglos.
Rostock rutscht weiter ab
Für Hansa Rostock wird die Situation im Tabellenkeller der 2. Liga durch die nächste Heimpleite dagegen immer brenzliger. Nach einem 2:5 (0:3) gegen Fortuna Düsseldorf rutschte Hansa erstmals in dieser Saison in die Abstiegszone. Die Fortuna (42 Punkte) darf als erster Verfolger des Spitzentrios dagegen weiter von der Rückkehr in die Bundesliga träumen.
Dawid Kownacki (12.), Rouwen Hennings (20.), Matthias Zimmermann (41./48.) und Christoph Klarer (82.) trafen für die Rheinländer, die am SC Paderborn vorbeizogen. Die Rostocker, für die Kai Pröger (57.) und Kevin Schumacher (78.) zu spät trafen, müssen nach bisher nur einem Sieg im neuen Jahr als Tabellenvorletzter mehr und mehr um den Klassenverbleib bangen.
Trainer Glöckner entlassen
Hansa Rostock hat sich von Trainer Patrick Glöckner getrennt. Der Vorstand habe „mit einstimmigem Einvernehmen des Aufsichtsrats auf die sportliche Krise reagiert“ und den 46-Jährigen mit sofortiger Wirkung beurlaubt, teilte der Verein am Montag mit. Vorerst werden die Ko-Trainer Nicolas Masetzky und Uwe Ehlers die Mannschaft betreuen.
Glöckner hatte die Mannschaft erst am 7. November als Nachfolger des Aufstiegstrainers Jens Härtel übernommen. Bei seinem Amtsantritt lag der Klub auf Rang zwölf. In zehn Spielen holte die Mannschaft unter seiner Leitung nur acht Punkte. Mittlerweile ist Hansa auf Abstiegsplatz 17 abgerutscht.
„Nach nur einem Sieg in den vergangenen acht Spielen der Rückrunde und angesichts der aktuellen Tabellensituation braucht es nun schnellstmöglich eine Kurskorrektur, um den Klassenerhalt nicht weiter in Gefahr zu bringen“, wurde Sportvorstand Martin Pieckenhagen in der Mitteilung zitiert. (dpa)