Zwei Rote Karten und zwei Tore : Wolfsburg ringt Werder Bremen nieder

Der VfL Wolfsburg gewinnt zum ersten Mal im Jahr 2024 ein Bundesligaspiel. Ein gelungenes Debüt für Bundesliga-Rückkehrer Ralph Hasenhüttl. Das 2:0 ist ein Zeichen an die Konkurrenz im Tabellenkeller.
Die Bundesliga-Rückkehr von Trainer Ralph Hasenhüttl nach fast vierjähriger Abstinenz ist geglückt und hat beim VfL Wolfsburg neue Hoffnung im Kampf gegen den Abstieg geschürt. Zum Einstand des 56 Jahre alten Österreichers auf der VfL-Bank kamen die Niedersachsen am Samstag zu einem 2:0 (1:0) bei Werder Bremen und gewannen somit im Kalenderjahr 2024 zum ersten Mal nach elf Spielen.
Nach der Roten Karte für den Bremer Anthony Jung (43.) wegen einer Notbremse nutzten die Gäste die Überzahl zur Führung durch Maxence Lacroix (45.+4). In der 78. Minute sah Lacroix selbst Rot, ebenfalls nach einer Notbremse. Doch Werder schlug kein Kapital daraus. Im Gegenteil: Der eingewechselte Lovro Majer (84.) erzielte den Endstand. Die Wolfsburger verschafften sich durch den Erfolg vorerst Abstand zu den Abstiegsplätzen. Trotz der vierten Niederlage nacheinander sind die Bremer noch in den gesicherten Tabellenregionen.
„Die Serie war erschreckend“, sagte der erleichterte VfL-Sportdirektor Sebastian Schindzielorz bei Sky nach dem enorm wichtigen Erfolg: „Aber wir sind zufrieden, dass wir sie beendet haben. Die Jungs waren gierig, aggressiv.“ Werder-Kapitän Marco Friedl beklagte nach der vierten Pleite in Folge ein „extrem schlechtes Spiel von beiden Mannschaften. Und dann machen wir mit einer Aktion alles kaputt.“
Hasenhüttl hatte die Wolfsburger Mannschaft auf vier Positionen verändert im Vergleich zu Niko Kovacs Startelf in dessen letztem Spiel vor zwei Wochen. Die Gäste waren zunächst auf Augenhöhe mit den Bremern. Zwar hatten die personell gebeutelten Gastgeber mehr Spielanteile und kombinierten bis zum gegnerischen Sechszehner ansehnlich, kamen aber zunächst kaum zu Abschlüssen.
Anders der VfL: Cédric Zesiger setzte den Ball nach einem Eckball per Kopf an die Latte (7.). Bei Yannick Gerhardts Kopfball war Bremens Keeper Michael Zetterer auf dem Posten (15.). Nach 25 Minuten erhöhte das Bremer Team von Trainer Ole Werner den Druck. Der Schuss von Startelfdebütant Skelly Alvero wurde gefährlich abgefälscht (28.), Nick Woltemade scheiterte am starken Pavao Pervan (30.), Marvin Duckschs Versuch wurde noch abgeblockt (39.).
Mitten in ihrer Drangphase dann der Rückschlag für die Bremer: Jung foulte Wolfsburgs Behrens und sah Rot. Kurz darauf nutzten die Wolfsburger ihre Überzahl, als nach einem Eckball Lacroix aus kurzer Entfernung abstaubte.
Nach der Pause waren die Gäste vor 41.500 Zuschauer im ausverkauften Weserstadion klar spielbestimmend. Werder fiel in Unterzahl wenig ein. Behrens hatte schon zwei Minuten nach Wiederanpfiff auf 2:0 erhöhen können, verzog aber aus kurzer Entfernung über das Tor.
Neue Hoffnung auf Bremer Seite entfachte die Rote Karte gegen Lacroix. Aber die Gleichzahl brachte den Hanseaten nichts. Die Wolfsburger erspielten sich die Chancen. Eine davon ließ sich Majer nicht entgehen und erzielte seinen fünften Saisontreffer.