Die Krise des FC Barcelona :
Wie wäre es mit Realismus?

Paul Ingendaay
Ein Kommentar von
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Trauriger Abgang: Die Spieler des FC Barcelona nach dem neuerlichen Debakel gegen Bayern München

Der FC Barcelona strauchelt nicht erst seit dieser Saison, die Fehler setzen früher ein. Und es gibt nur einen Ausweg – und der beginnt ganz unten.

Die Verfallsgeschichte des FC Barcelona lässt sich als beispielloses europäisches Finanzdesaster erzählen, aber am Ende führen alle fatalen Rechenfehler und aufgeblähten Bilanzen doch wieder zum grünen Rasen zurück, auf dem am Dienstagabend, zum Auftakt der Champions League und für alle sichtbar, das kleinste, graueste und hasenherzigste Barça-Team der letzten fünfzehn Jahre stand: drei Innenverteidiger, um den Ansturm des FC Bayern zu erwarten; zwei neue Niederländer in der Offensive, um Messi und seine Kollegen vergessen zu machen, auch wenn niemand weiß, wie das gehen soll; und ansonsten alle Mann hinter dem Ball.

Aber so wie die Sonne noch lange nach ihrem Untergang einen Abglanz am Himmel hinterlässt, so stimmt auch diese Geschichte einer plötzlichen Verwandlung nicht ganz: Es waren die glanzvollen Stürmer Messi und Suárez, die beim 2:8-Debakel gegen die Bayern im August 2020 noch bitterer vorgeführt wurden als die verjüngte Truppe vom Dienstag.

Seit damals ist das Wort „Lissabon“, der neutrale Schauplatz des Schlachtfests, zu anderen illus­tren Klubnamen hinzugetreten, die den FC Barcelona in den letzten sechs Jahren in der Königsklasse gedemütigt haben: Rom, Turin, Liverpool, ein wenig auch das Atlético Madrid des eisenharten Diego Simeone. Mag sein, dass Lionel Messi immer noch das schönste Spektakel geliefert hat – den besten Fußball spielte Barça schon lange nicht mehr. Der letzte Gewinn des Henkelpotts datiert vom Mai 2015. Und auch der letzte spanische Titel ist schon zwei Jahre her.

Um uns zu orientieren, ein Blick auf die Fehleinkäufe des Herrn Bar­tomeu, durch dessen planlose Führung der Verein mit Verbindlichkeiten von 1,35 Milliarden Euro dasteht. Im August 2017 überwiesen die Katalanen 135 Millionen Euro an Borussia Dortmund für Ousmane Dembélé. Heutiger Marktwert: lieber nicht fragen. Im Januar 2018 dieselbe Summe an den FC Liverpool für Philippe Coutinho. Aus dem Star der Premier League wurde ein Leihkandidat. Und im Juli 2019 noch einmal 120 Millionen an Atlético Madrid für Antoine Griezmann, der nach zwei saftlosen Jahren vorläufig zu seinem alten Klub zurückgekehrt ist. Horrende Gehälter für Spieler, die nicht auf der Höhe waren. Jetzt heißt es: Realismus lernen. Von unten wieder aufbauen. Und am besten mit einer Nachwuchsarbeit, aus der einige der größten Spieler der letzten zwanzig Jahre hervorgegangen sind.

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