Neue Champions League :
Der erste Megatrend der Saison

Christoph Becker
Ein Kommentar von Christoph Becker
Lesezeit: 2 Min.
Die Stimmung ist gut bei UEFA-Präsident Aleksander Čeferin (rechts) und Torhüter-Ikone Gianluigi Buffon
Erst das Video zum pinken DFB-Trikot, nun das neue Champions-League-Format: Selbst bei der UEFA hatte jemand ein Einsehen, dass Humor hilft. Und dann drückt auch Ronaldo noch aufs Knöpfchen. Wie ist das zu erklären?
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Kaum wird wieder gekickt, zeichnet sich schon der erste Megatrend der Saison ab: Humor. Was vor dem Sommer, die Älteren werden sich erinnern, mit dem Vermarktungsvideo zum pinkvioletten Megaseller mit DFB-Adler begonnen hatte, setzt sich nun mit aller Macht fort.

Offenkundig hatte selbst beim Europäischen Fußball-Verband UEFA jemand ein Einsehen: Wie erklären, was nicht zu erklären ist? Es ist ein Kreuz mit dem neuen Champions-League-Format.

Wenn nichts mehr hilft, hilft nur noch Humor. Und so ist der Spot, den der Verband zur Auslosung aussendete, getränkt von Selbstironie, die von Luís Figo, Gianluigi Buffon, Zlatan Ibrahimovic und ein paar anderen Kickern von einst getragen wird, vor allem aber von UEFA-Präsident Aleksander Čeferin.

Immer, immer, immer wieder im Fokus: Cristiano Ronaldo auf der internationalen Fußballbühne
Immer, immer, immer wieder im Fokus: Cristiano Ronaldo auf der internationalen Fußballbühnedpa

Der Slowene setzt so, en passant und mal wieder, einen Kontrapunkt zu Gianni Infantinos Vermarktungsstrategie. Der betreibt die Vermarktung der Klub-WM des Internationalen Fußball-Verbands FIFA, die für das Ende dieser Saison angesetzt ist, bislang wesentlich über sein Instagram-Konto. Mal sehen, wann der Humor-Trend dort durchschlägt. Schließlich stellt sich für die Klub-WM die gleiche Frage wie für das Champions-League-Format: Was soll das?

Ronaldo assistiert

Die Antwort ist relativ einfach für jeden, der Grönemeyer in der ersten Ableitung beherrscht. Also: Wie viel hab ich jetzt verdient? Antwort: noch nicht genug.

Und weil sich die gesamte Fußballbranche mehr oder weniger mit Songzitaten älterer deutschsprachiger Musikkünstler erklären lässt, hören wir kurz beim Rapper Michael Schindler, genannt Shindy, aus Bietigheim-Bissingen rein: „Ich will immer, immer, immer, immer mehr.“

Danke, das reicht, zurück zu Zlatan Ibrahimovic im UEFA-Spot. Er erklärt Čeferin gerade das neue Format: „Acht Spiele statt drei. Gib ihnen, was sie wollen: mehr Fußball.“ Aber hallo. In der Praxis sah es dann so aus, dass selbstverständlich das eherne Fußball-Gesetz galt, dass fortan keine Fußballveranstaltung mehr ohne Cristiano Ronaldo stattfinde.

Also drückte CR7 in Monaco einen großen beleuchteten Knopf, und jeder Klubmanager erfuhr von einem Computer, gegen wen sein Personal in den kommenden Wochen immer, immer, immer, immer mehr Fußball spielt. Genial!

Wenn wir die Gesetze der digitalen Ökonomie nicht vollkommen missverstanden haben, steckt in dem Prozess noch jede Menge Optimierungspotential. Und wir ahnen schon, wer am Tag, an dem der Computer auch die Ergebnisse ausspuckt, den Knopf drücken darf.

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