DFB-Frauen :
Sieg mit Schwung und Schatten

Von Marc Heinrich, Hannover
Lesezeit: 2 Min.
Deutschlands Lena Oberdorf wird nach einem Zweikampf vom Feld gebracht.
Neun Tage vor dem Olympia-Auftakt gelingt dem deutschen Frauen-Nationalteam in der EM-Qualifikation ein ungefährdeter 4:0-Sieg gegen Österreich. Lena Oberdorf verletzt sich am Knie.

Die Probe aufs Exempel ist gelungen. Fünf Tage vor der Abreise zu den Olympischen Spielen in Paris löste das Frauenteam des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) die letzte Pflichtaufgabe in der Heimat erfolgreich. Gegen Österreich kam die Auswahl von Horst Hrubesch in Hannover im abschließenden Qualifikationsspiel für die Europameisterschaft im Sommer 2025 zu einem ungefährdeten 4:0. Damit behauptete sie den ersten Platz in der Gruppe A.

Das Ergebnis, so die Hoffnung des Bundestrainers, könnte den positiven Nebeneffekt bringen, dass er sich auf das Selbstvertrauen seiner Spielerinnen positiv auswirkt, die insgeheim hoffen, in Frankreich an ihren Gold-Coup von 2016 in Rio de Janeiro anknüpfen zu können. Die Verletzung von Lena Oberdorf, die nach einem Zweikampf in der 69. Minute schreiend auf dem Rasen liegen blieb, anschließend ihr rechtes Bein nicht mehr belasten konnte und von Betreuern gestützt in die Kabine humpelte, versah den Sieg mit einem Schatten.

Frohms auf der Bank

Das Ticket für die kommende EM in der Schweiz hatten die Deutschen zuvor bereits gelöst, während es für ihre drittplatzierten Gegnerinnen aus der Alpenrepublik mit Blick auf das Tabellenklassement so oder so nichts mehr zu gewinnen gab. Zum Unterhaltungswert des Nachbarschaftsduells, das vor 43.953 Zuschauern über die Bühne ging, trug bei, dass das von Kapitänin Giulia Gwinn angeführte Ensemble eine offensive Herangehensweise wählte, damit es nicht nur bei der Ankündigung der „Wiedergutmachung“ für die Niederlage in Island (0:3) blieb.

Hrubeschs Aufstellung für die Generalprobe beinhaltete eine Überraschung: Er setzte Merle Frohms, die bisherige Stammtorhüterin, auf die Bank. An ihrer Stelle nominierte er Ann-Kathrin Berger. Für die 33-Jährige war es erst das zehnte Länderspiel ihrer Karriere, in der sie aber zuletzt mit dem Wechsel vom FC Chelsea in die Women’s Soccer League nach New York verdeutlicht hatte, dass ihr Ehrgeiz noch längst nicht gestillt ist. Das wenige, was nach dem Führungstreffer von Klara Bühl (11. Minute) zu halten war, wehrte Berger souverän ab.

In Abwesenheit der angeschlagenen Alexandra Popp blieb die Chancenverwertung ein weiteres Mal zunächst ein Manko der Deutschen, ehe Jule Brand nach einem langen Pass von Berger das 2:0 gelang (39.). Dieser sehenswerte Wirkungstreffer brach den Behauptungswillen der Österreicherinnen: Lea Schüller sorgte mit dem 3:0 (53.) für klare Verhältnisse, Bühl traf zum Endstand (90.+3).

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