Fußball-Regelecke :
Hand ist Hand - oder etwa nicht?

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Auch so kann man ein Tor erzielen: Aus dem angeschossenen wird der eingesprungene Höwedes

Für Bayern-Torwart Neuer war der Fall klar: „Hand ist Hand“, das Tor des Schalkers Höwedes also nicht regulär. Aber so einfach ist es nicht, denn Regel 12 hat Hand und Fuß und setzt den Kopf voraus.

Manuel Neuer war sauer am Samstag und hatte auch allen Grund dazu. Zum ersten Mal seit seinem Wechsel zum FC Bayern hatte er bei seinem alten Verein auf Schalke ein Gegentor kassiert - und das kostete auch noch den Sieg. Doch mehr noch als die tabellarische Tatsache ärgerte ihn die maßgebliche Tatsachenentscheidung von Schiedsrichter Marco Fritz.

Das Tor von Benedikt Höwedes in der 62. Minute war aus Neuers Sicht irregulär: „Der Ball geht von seiner Hand ins Tor“, hat der Torwart zweifelsfrei erkannt, und daraus gefolgert: „Dann ist es Handspiel. Wenn ein Abwehrspieler auf der Torlinie den Ball mit der Hand abwehrt, gibt es Elfmeter.“ Klingt logisch, entspricht auch scheinbar dem gesunden Fußballverstand. Aber auch dem internationalen Reglement?

Höwedes jedenfalls meinte: „Wenn man den Ball aus 30 Zentimetern an den Arm geschossen bekommt, kann man das nicht abpfeifen“, und liegt damit nicht nur deshalb richtig, weil er einen Vorteil daraus hatte: „Es war keinerlei Absicht.“

„Das Berühren des Balls an sich ist noch kein Vergehen“

Und tatsächlich ist „Hand“ nicht immer gleich „Hand“. Das Fußball-Regelwerk macht vielmehr eine Kann-Bestimmung aus der Ahndung des Handspiels: „Ein Handspiel liegt vor, wenn ein Spieler den Ball mit seiner Hand oder seinem Arm absichtlich berührt“, heißt es in Regel 12, verbotenes Spiel und unsportliches Betragen.

Der Schiedsrichter habe bei der Beurteilung der Situation auf mehrere Parameter zu achten:
- die Bewegung der Hand zum Ball (nicht des Balls zur Hand)
- die Entfernung zwischen Gegner und Ball (unerwartetes Zuspiel)
- die Position der Hand.

Entgegen des allgemeinen Glaubens auf vielen Sportplätzen und Stammtischen dieser Welt gilt nämlich: „Das Berühren des Balls an sich ist noch kein Vergehen.“ Eine Regel mit Hand und Fuß für den Kopf also, die gehöriges Mitdenken bei allen Beteiligten voraussetzt.

Dass vor dem fraglichen Treffer zum 1:1 ausgerechnet der direkt aus dem Flieger in die Startelf berufene neue Bayern-Star Xabi Alonso bei seinem missglückten Rettungsversuch den Ball an den Arm von Höwedes schoss, ist nur eine kleine Pointe dieses Spiels. Vom angelegten Arm des Schalkers flog der Ball über die Torlinie. Und zählte regelgerecht als Tor.

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